· 

Wochen der Wahrheit beginnen – Grimma empfängt Abstiegskonkurrent Martinroda

Vorschau auf den 23. Spieltag der
NOFV-Oberliga Süd zwischen

 

FC Grimma – FSV Martinroda

 

Datum:            Sonntag, 10.04.2022

 

Spielort:          Husaren-Sportpark, Grimma

 

Anstoß:           14.00 Uhr

 

Nach vier Niederlagen in Folge steckt Oberligist FC Grimma weiterhin mitten im Abstiegskampf. 15 Zähler aus 18 Begegnungen sind die aktuelle Ausbeute, so dass man getrost darauf hinweisen kann, dass ab sofort die Wochen der Wahrheit für die Muldestädter bevorstehen. Zwar stehen die Schützlinge von Trainer Alexander Kunert derzeit noch auf keinem direkten Abstiegsplatz, doch da sich ja Woche für Woche die Konstellation in der 3. Liga sowie in der Regionalliga ändert, muss nun auch dem Allerletzten der Ernst der Lage bewusst sein. Weiterhin sind es bis zum Tabellenende derzeit nur noch zwei Punkte Vorsprung, so dass die Muldestädter gut beraten sind, die Kräfte zu bündeln, um sich als Kollektiv aus dieser misslichen Situation zu befreien. „Es geht einzig und allein um den Verbleib in der Oberliga“, umreißt Coach Alexander Kunert kurz und knapp das Ziel. Daher sind fortan natürlich Siege von Nöten – auch wenn die Mannschaft aufgrund der derzeitigen Ergebniskrise nicht wirklich vom Selbstvertrauen befallen ist. „Wenn wir fortan nicht konstant punkten, haben wir in der Oberliga nichts zu verloren. Am Wochenende steht für uns die erste Partie mit Endspiel-Charakter an – dort zählen nichts anderes als drei Punkte.“ Und genau damit trifft der Grimmaer Übungsleiter den Nagel auf den Kopf, denn mit dem FSV Martinroda (13 Punkte) gastiert der aktuelle Tabellenvorletzte im Husaren-Sportpark. Der Anstoß erfolgt am Sonntag um 14.00 Uhr.

Ähnlich wie bei den Muldestädtern steht den Mittelthüringern derzeit das Wasser ebenfalls bis zum Hals. Nachdem die jeweiligen Saison-Abbrüche aufgrund der Corona-Pandemie dem FSV zweimal die Oberliga-Zugehörigkeit sicherte, geht es für die Martinrodaer diesmal ums nackte Überleben. Trainer Robin Krüger ist sich natürlich über die Schwere der Aufgabe bewusst, doch bleibt der ehemalige Erfurter Coach kämpferisch. „Selbstverständlich ist die Tabellensituation aktuell prekär, doch wir sind nach wie vor im Rennen“, so Krüger. „Natürlich haben zuletzt fünf Partien in 15 Tagen arg geschlaucht. Doch wir denken von Spiel zu Spiel und werden alles tun, um uns aus dieser bedrohlichen Tabellenregion zu befreien.“ Die Gründe für die aktuelle Platzierung der Mittelthüringer umschreibt der junge Coach sehr gewissenhaft. „Unser Kader ist sicherlich nicht der Größe, was auf Strecke natürlich ein Faktor ist. Daher ist es uns bisher nicht gelungen, eine gewisse Konstanz an den Tag zu legen“, so Krüger. „Letztlich sind wir jedoch in der Oberliga ein relativ kleiner Verein, wo wir allerdings allen Spielern Woche für Woche den Glauben und die Überzeugung vermitteln müssen, dass trotzdem der Klassenerhalt möglich ist. Allerdings habe ich vor der Saison betont, dass angesichts der Abstiegsregelung in diesem Jahr vieles zusammenpassen muss, um den Ligaverbleib zu realisieren.“ Für die Auswärtsbegegnung in Grimma rechnet sich der FSV-Trainer derweilen schon etwas aus, auch wenn man personell mit einigen Handicaps auskommen muss. „Es geht für beide Mannschaften um wichtige Punkte. Daher hat dieses Spiel schon eine große Bedeutung“, so Krüger. „Schon das Hinspiel in Martinroda war eng und umkämpft, so dass ich denke, dass dies am Sonntag nicht anders sein wird.“

Mit ähnlichen Voraussetzungen hat derzeit auch Krügers Gegenüber, Alexander Kunert, zu kämpfen. Fehlende Konstanz und gravierende personelle Probleme kennzeichnen gerade die aktuelle Phase der Muldestädter. Doch werden diese Faktoren vom ehemaligen Grimmaer Mittelfeldspieler für die Begegnung am Sonntag in den Hintergrund gerückt – gegen einen Mitkonkurrenten in Sachen Klassenerhalt sollen die drei Punkte mit allen Mitteln an der Mulde verbleiben. „Wir müssen es irgendwie erzwingen und der Spielstil muss am Wochenende auch nicht unbedingt schön aussehen“, so Kunert. „Hauptsache wir haben nach den 90 Minuten ein Ergebnis, was uns weiterhilft. Es ist zwar fünf vor zwölf – vor allem nach dem Neugersdorfer Heimsieg am Mittwoch gegen Bautzen. Allerdings können wir es immer noch schaffen, doch dies beinhaltet ein voller Erfolg über Martinroda.“ Personell entspannt sich die Situation zwar im Vergleich zur Vorwoche etwas, was jedoch nicht dazu führen wird, dass sich automatisch der Schalter umlegt. „Entscheidend werden wiederum solche Grundelemente wie Mut, Leidenschaft, Wille und Zweikampf-Intensität sein“, so Kunert. „Wir müssen über den Kampf zum Spiel finden und unsere Leistung über die 90 Minuten abrufen. Ich will sehen, dass wir mit voller Vehemenz unser Tor verteidigen und im Spiel nach vorn mit Überzeugung und Spielwitz auftreten.“ Genau diese Eigenschaften waren in den letzten Wochen recht rar gesät, doch hat die Elf in der Vergangenheit oft genug bewiesen, dass sie diese Vorgaben auch umsetzen kann. „Noch einmal – und da wiederhole ich mich: Jedem muss sich die aktuelle Situation bewusst sein“, so Kunert. „Martinroda wird diesen Strohhalm auch ergreifen wollen, zumal ich diese Mannschaft nicht so schlecht einschätze, wir ihr Tabellenstand aktuell ist. Ich erwarte daher, dass sich unsere Truppe über die gesamten 90 Minuten den Hintern aufreißt und an die eigene Stärke glaubt. Es geht für uns fortan um die Wurst und daher ist es unabdingbar, dass alle anderen Dinge in den Hintergrund rücken. Es geht einzig um den Grimmaer Verbleib in der Klasse. Wer das nun immer noch nicht begriffen hat, denen muss ich die Oberliga-Befähigung strikt absprechen.“

Tom Rietzschel