NOFV-Oberliga Süd • 20.Spieltag
FC Grimma – FC Rot-Weiß Erfurt 1:4 (0:2)
Grimma: Becker – Markus (ab 76. Mattheus), Ronneburg, Irwin (ab 60. Wolf), Bartsch – M. Schwarz – Goldammer (ab 65. Ntignee), Sommer, Ziffert, Hübner (ab 65. Funken) – Griesbach (ab 76. Ruppelt) – Trainer: Kunert
Erfurt: Schellenberg – Bär, Manu, Amougou Nkoa, Lopes Cabral (ab 75. Aguilar Alvarez) – T. Schwarz (ab 65. N’Diaye) – Tavares, Mergel, Elezi (ab 65. Kerasidis), Nsimba (ab 46. Seidemann) – Hajrulla (ab 75. Woiwod) – Trainer: Gerber
Schiedsrichter: Horacek (Berlin) – Schiedsrichter-Assistenten: Fischer, Winkelmann (beide Berlin) – Tore: 0:1 Hajrulla (11.), 0:2 Tavares (35.), 0:3 Seidemann (61.), 0:4 Woiwod (85.), 1:4 Sommer (90.) – Gelbe Karten: Griesbach (Foulspiel – 2.), Hübner (Foulspiel – 23.), Bartsch (Foulspiel – 71.), M. Schwarz (Foulspiel – 76.), Wolf (Foulspiel – 83.), Ronneburg (Foulspiel – 85.) – Lopes Cabral (Foulspiel – 43.) – Reservebänke: Konzok, Kunath – Petzold (Tor), Schneider – Zuschauer: 310 im Husaren-Sportpark zu Grimma
Grimma. Die Überraschung ist ausgeblieben. Tabellenführer FC Rot-Weiß Erfurt zog nach fünf Siegen in Folge auch beim Auswärtsspiel in Grimma einsam seine Kreise und sicherte sich nach 90 Minuten einen ungefährdeten 4:1 (2:0)-Erfolg. Dabei hatten die Muldestädter gegen den Liga-Primus insgesamt nichts zu bestellen, so dass der Gästesieg aufgrund des Spielverlaufs letztlich auch in der Höhe so in Ordnung ging. „Wir sind hochzufrieden, auch wenn wir vielleicht das eine oder andere Tor noch mehr hätten erzielen müssen“, resümierte Rot-Weiß-Trainer Fabian Gerber die Partie in der anschließenden Pressekonferenz. „Natürlich freuen wir uns, dass es derzeit so gut läuft. Allerdings tun wir gut daran, auf dem Boden zu blieben. Die Saison ist noch lang, wir müssen weiterhin Woche für Woche hart arbeiten.“ Sein Grimmaer Trainerkollege Alexander Kunert war auf der anderen Seite natürlich enttäuscht über die klare Angelegenheit in den 90 Minuten. „Leider ist es uns nicht gelungen, Bonuspunkte auf unserem Konto zu verbuchen“, so Kunert. „Der Erfurter Sieg ist absolut verdient. Doch wir werden Wunden lecken und nächsten Samstag im Heimspiel gegen Plauen einen neuen Anlauf gegen einen Staffelfavoriten nehmen.“
Dabei hatte der Grimmaer Coach seine Elf vor dem Duell mit dem Spitzenreiter dementsprechend eingestellt. Mit Leidenschaft, Mut, Zweikampf- und Laufbereitschaft wollte man für Rot-Weiß ein ekliger Widerpart sein und den Spielrhythmus der Gäste immer wieder unterbinden. Dementsprechend begannen die Muldestädter sehr engagiert, indem Jan Hübner das erste Achtungszeichen setzte. Moritz Griesbach setzte sich am Erfurter Strafraum zunächst im Zweikampf gegen Amougou Nkoa durch, Hübner verzog im Abschluss jedoch anschließend knapp (4.). Allerdings hielt diese Phase leider nur die ersten zehn Minuten an. Die Thüringer begannen mehr und mehr die Spielkontrolle zu übernehmen und schlugen im Stil einer Spitzenmannschaft mit der ersten sie bietenden Möglichkeit eiskalt zu. In einer leicht unübersichtlichen Situation geriet ein Rückpass des unter Bedrängnis geratenden Alexander Irwin viel zu kurz – Fatlum Elezi legte die Kugel im Anschluss uneigennützig auf Romarjo Hajrulla quer, der wenig Mühe zum 0:1 zu vollenden (11.).
Dieses Gegentor hinterließ bei den Grimmaern sofort Signalwirkung. Der Anfangsschwung war komplett verflogen, konstruktive Offensivaktionen waren fortan an einer Hand abzuzählen. Stattdessen hatte man im Defensivbereich fortan einige heikle Situationen zu überstehen. Nach Pass von Torschütze Hajrulla hatte Kevin Nsimba von der linken Seite freie Bahn, doch zögerte er viel lange mit dem Torabschluss – Irwin konnte in letzter Sekunde klären (16.). Wenig später wurde es nach einem Freistoß von Marcel Bär wieder richtig eng vor dem Gehäuse der Muldestädter, doch verpasste Nsimba hier um Haaresbreite (24.). Nach einem Ballverlust von Michel Schwarz am eigenen Strafraum hatten die Gastgeber abermals das Glück in Anspruch genommen, als ein Schuss von Elezi nur um Zentimeter am Tor vorbeistrich (26.).
Den Grimmaern gelang es in der Folgezeit nicht im Geringsten, im Spiel nach vorn für Entlastung zu sorgen. Wie bereits in der Vorwoche in Sandersdorf gab man die Kugel nach wenigen Sekunden sofort wieder preis, weiterhin waren auch diesmal die gravierenden Probleme in der Pass-Qualität unübersehbar. Weiterhin war der Elf deutlich anzumerken, dass mit den verletzungsbedingten Ausfällen von Kevin Wiegner (Oberschenkel), Robin Brand (Bruch des Unterarms) sowie Stefan Tröger (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) absolute Führungsspieler auf dem Platz fehlen. So konnten die Gäste durch die Grimmaer Ballverluste selbst immer wieder Angriffe starten und immer wieder ihre Torgefährlichkeit andeuten. Zunächst hatte Nico Becker im Grimmaer Tor bei einem Aufsetzer von RWE-Kapitän Artur Mergel einige Probleme (34.), ehe es anschließend zum zweiten Mal einschlug. Nach einem Ballverlust von Hübner ring es ruckzuck – Bär spielte Keliano Tavares frei, der aus halbrechter Position per Flachschuss zum 0:2 einlochte (35.). Hätte Hajrulla, nach abermaligem Mergel-Pass, direkt im Anschluss mit seinem Versuch nicht knapp das Ziel verfehlt (36.), hätte der Grimmaer Rückstand zur Pause sogar noch höher ausfallen können.
Auch nach dem Wechsel änderte sich am Spielverlauf fortan recht wenig. Zwar rutschte ein Freistoß von Kapitän Schwarz gefährlich in Richtung RWE-Gehäuse durch (vorbei/50.), doch war dies die einzige Aktion, wo es vor dem Erfurter Tor etwas gefährlicher wurde. Ansonsten wirkte die Vorstellung der Muldestädter äußerst mutlos und blutleer, der Auftritt beinhaltete nicht im Geringsten das, was es gegen den Spitzenreiter im heimischen Stadion erfordert hätte. Die eigenen Ballbesitz-Phasen wurden weiterhin auf ein Minimum reduziert, so dass Erfurt leichtes Spiel hatte, selbst immer wieder gefährlich zu werden. Nach einem Querpass von Mergel hatte Sidny Lopes Cabral den dritten Gäste-Treffer auf dem Fuß, doch gelang es der Grimmaer Hintermannschaft die Situation im letzten Moment noch zu bereinigen (56.). Fünf Minuten später war es dann jedoch soweit – mit dem 0:3 gelang den Thüringern die Vorentscheidung im Spiel. Völlig unbedrängt konnte Mergel von der Strafraumgrenze abdrücken, der zur Pause eingewechselte Kay Seidemann hatte nach einer sehenswerten Parade Beckers leichtes Spiel, die abgewehrte Kugel per Abstauber im verwaisten Tor unterzubringen (61.). „Wie wir im Anschluss daran allerdings mit unseren Torchancen umgegangen sind, muss ich jedoch kritisch beäugen“, gab Gäste-Trainer Fabian Gerber nach der Partie doch noch etwas Anlass zur leichten Kritik. „Hier fehlt mir die unbedingte Gier, das Tor machen zu wollen. Teilweise sind wir in Sachen Chancenverwertung etwas überheblich aufgetreten.“ So fand Mergel zunächst am gut reagierenden Becker seinen Meister (62.), anschließend verpasste der eingewechselte Angelos Kerasidis das 0:4, als er eine flache Eingabe von Tavares aus bester Position verstolperte (76.). „Wenn wir oben bleiben wollen, müssen wir uns in dieser Hinsicht noch deutlich verbessern“, so Gerber.
So konnte den Grimmaern die Abschluss-Unzulänglichkeiten der Gäste sicherlich nur recht sein, was auch Trainer Alexander Kunert in der anschließenden Pressekonferenz bemerkte. „Am Ende des Tages hätte Erfurt sicherlich sogar noch höher gewinnen können“, erkannte der FC-Coach die Überlegenheit der Gäste neidlos an. „Uns ist es über die gesamten 90 Minuten nicht im Geringsten gelungen, auch nur ansatzweise an unsere Leistungsgrenze zu kommen.“ So konnten die Muldestädter auch in der Schlussphase von Glück reden, dass Erfurt vor dem Tor weiterhin sehr schluderte. Nach guter Kombination verfehlte Mergel aus halblinker Position flach das kurze Eck (76.), nach gutem Zuspiel von Moulaye N’Diaye traf Kerasidis zusätzlich nur das Außennetz (81.). „Wir haben uns viel zu wenig gewehrt und konnten vor allem im eigenen Offensivspiel nicht das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten“, legte Grimmas Coach nach dem Abpfiff den Finger in die Wunde. So musste seine Elf fünf Minuten vor Schluss dann doch noch das 0:4 hinnehmen – als Erfurt nach einem Fehlpass von Leonhard Wolf blitzschnell umschaltete. Zwar scheiterte Tavares zunächst noch am gut reagierenden Becker, doch der eingewechselte Tom Woiwod nahm die zurückspringende Kugel auf und schob sie anschließend ins leere Gehäuse (85.). Zwar konnten die Gastgeber noch für etwas Ergebniskosmetik sorgen, als Maximilian Sommer nach Rückpass von Kevin Ruppelt zum 1:4 einschoss (90.), doch änderte dies nichts an der klaren Niederlage der Muldestädter, die nach einer enttäuschenden Vorstellung klar die Grenzen aufgezeigt bekamen.
„Wir haben uns von der ersten Minuten an gewehrt, da uns natürlich jeder Gegner wehtun will“, so Erfurts Trainer Fabian Gerber im Nachgang. „Da haben wir extrem dazu gelernt. Demzufolge denke ich, dass wir dieses erwartet schwere Spiel heute hier verdient auch in dieser Höhe gewonnen haben.“ Auf der anderen Seite war sein Gegenüber Alexander Kunert um die richtigen Worte nach der überschaubaren Vorstellung bemüht. „Das Fehlen einiger Leistungsträger war nicht zu übersehen“, so der Grimmaer Übungsleiter. „Außer Stefan Ronneburg habe ich heute keinen Spieler gesehen, der Führungs-Qualitäten für sich beanspruchen könnte. Nichtsdestotrotz werden wir jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken. Wir befinden uns mitten im Abstiegskampf und daher brauchen wir Punkte. Am besten bereits am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Plauen. Dafür werden wir in der kommenden Trainingswoche hart arbeiten.“
Tom Rietzschel
Im Spiegel der Presse und der Digitalen Medien
FC Rot-Weiß Erfurt siegt in Grimma mit 4:1
Grimma. Der FC Rot-Weiß eilt weiter von Erfolg zu Erfolg in der Oberliga. Beim FC Grimma gewinnt die Mannschaft von Fabian Gerber mit 4:1 (2:0) und holt damit den sechsten Sieg in Serie. Bereits das Hinspiel hatten die Rot-Weißen mit 3:2 gewonnen. Für die Hausherren dagegen endete die Serie von zuletzt drei Heimspielen ohne Niederlage.
Erneut konnten unsere Rot-Weißen durch einen frühen Führungstreffer die Weichen auf Sieg stellen. Romario Hajrulla umkurvte den Torwart und schob zur Führung ein (11.). Grimma dagegen war offensiv zu harmlos. Zunächst verpassten Nsimba (17.) und Mergel aus spitzem Winkel (31.) das zweite Erfurter Tor. Besser machte es Keliano Tavares, der zehn Minuten vor der Pause für das verdiente 2:0 aus Erfurter Sicht sorgte. Die endgültige Entscheidung erzielte dann der eingewechselte Kay Seidemann, der goldrichtig stand und zum 3:0 abstauben konnte (62.). Tom Woiwod erzielte sogar das vierte Tor (85.), bevor die Hausherren mit dem Schlusspfiff durch Sommer noch zum 1:4-Endstand trafen.
„Ich denke, dass wir hochverdient mit 4:1 gewonnen haben. Wir hätten noch das ein oder andere Tor erzielen können, trotzdem ärgert mich das Gegentor“, sagte Fabian Gerber nach dem Spiel. Am kommenden Sonntag erwartet der FC Rot-Weiß den ZFC Meuselwitz im Halbfinale des Thüringenpokals. Anpfiff im Steigerwaldstadion ist 16.00 Uhr.
Quelle: www.rot-weiss-erfurt.de
Sieg Nummer sechs in Folge: Rot-Weiß Erfurt weiter gut drauf
Grimma. Der FC Rot-Weiß Erfurt ist derzeit nicht zu stoppen auf seinem Weg zurück in die Regionalliga: Das 4:1 beim FC Grimma war Sieg Nummer sechs in Folge für RWE. Erfurt war in Grimma von Beginn an präsent und überlegen, ging durch Hajrulla mit der ersten Chance der Partie auch mit 1:0 in Front: Der Winterzugang umkurvte dabei den Keeper und schob ein (12.). Erfurt hatte auch in Folge alles im Griff, Tavares legte so noch vor der Pause per Flachschuss das 2:0 nach (36.). Nach Wiederanpfiff sorgte ein Seidemann-Abstauber für das 3:1 (62.), Woiwod sorgte in einer Vorteilssituation noch für das 4:0 (85.). Erst mit der letzten Aktion gelang Grimma durch Sommer nach einer Erfurter Nachlässigkeit noch der 1:4-Ehrentreffer (90.).
Ein ungefährdeter Erfolg für RWE, nur mit der Chancenverwertung konnte Coach Gerber an diesem Tag nicht zufrieden sein. „Wir tun gut daran, am Boden zu bleiben“, mahnte er entsprechend nach der Partie.
Quelle: www.kicker.de
Bilder vom Spiel
Fotos: Karsten Hannover
Fotos: Dieter Koch
Pressekonferenz
Highlights vom Spiel
Quelle: youTube-Kanal MuldentalTV