Vorschau auf den 7. Spieltag der NOFV-Oberliga Süd zwischen
FC Grimma – FC Einheit Rudolstadt
Datum: Sonntag, 19.09.2021
Spielort: Husaren-Sportpark, Grimma
Anstoß: 14.00 Uhr
Im Rahmen des Traditionscup-Wochenendes werden am Sonntag in der Oberliga nicht ganz unwichtige Punkte vergeben. Dabei empfängt der FC Grimma um 14.00 Uhr im Husaren-Sportpark mit dem FC Einheit Rudolstadt eine alteingesessene Oberliga-Elf, welche nach ihrer Corona-bedingten Zwangspause nun ganz langsam wieder in Tritt kommt. Für beide Teams ist diese Begegnung von richtungsweisender Bedeutung – sowohl Grimma als auch Rudolstadt haben derzeit vier Zähler auf dem Konto, so dass ein dreifacher Punktgewinn für beide Mannschaften natürlich ein kleiner Befreiungsschlag darstellen würde. Vor allem für die Muldestädter wäre ein voller Erfolg eminent wichtig, schließlich warten die Schützlinge von Trainer Alexander Kunert in dieser Saison vor ihren treuen Fans immer noch auf den ersten Heimsieg. Anlässlich des Rahmens an diesem Wochenende wäre es der Elf mit Sicherheit zu wünschen, doch wird Rudolstadt nach dem letztwöchigen 1:1-Heimremis gegen Liga-Primus Rot-Weiß Erfurt mit Sicherheit mit Selbstvertrauen anreisen. „Wir wissen, was uns erwartet“, so Grimmas Coach Alexander Kunert. „Rudolstadt ist eine kompakte und extrem eingespielte Mannschaft, wo sehr viele Spieler beim FC Carl Zeiss Jena fußballerisch ausgebildet wurden. Wir sind uns daher über die Schwere der Aufgabe bewusst, doch wir werden in den 90 Minuten alles raushauen.“
Seit der Saison 2012/13 ist der FC Einheit Rudolstadt fester Bestandteil der Oberliga Süd, welcher sich Jahr für Jahr konstant im vorderen Mittelfeld der Tabelle etabliert hat. Zuvor gelang in der Spielserie 2011/12 der ersehnte Aufstieg aus der Thüringenliga – auch wenn man im Endklassement „nur“ den 3. Rang belegte. Den Rudolstädtern kam damals äußerst gelegen, dass der damalig zweitplatzierte BSV Eintracht Sondershausen sein Aufstiegsrecht nicht wahrnahm, so dass der FC Einheit nachrückte und zusammen mit Thüringen-Meister FSV Wacker Nordhausen den Weg in die Oberliga antrat. Trainiert wurde die Elf schon damals von Holger Jähnisch, der in der Aufstiegssaison von der SG Traktor Teichel nach Rudolstadt wechselte und bis zum heutigen Tag auf der sportlichen Kommandobrücke des FC Einheit sitzt.
„Sich eine Zielsetzung für diese Saison zu setzen, ist extrem schwierig“, gibt Coach Jähnisch zu Protokoll. „Die Liga ist enger zusammengerückt, die Eindrücke der Vorsaison sind nichts mehr wert.“ Jähnisch ergänzt: „Völlig falsch wäre es daher, eine Zielstellung mit einer Platzierung auszudrücken. Dafür ist die Saison einfach mit zu vielen Unwägbarkeiten gekennzeichnet. Wir wollen uns in der Oberliga behaupten.“ Um gut für die aktuelle Spielzeit gerüstet zu sein, ist es gelungen, den Kader im Vergleich zum Vorjahr zusammenzuhalten. Einzig mit Robert Bismark (VfB Apolda) verließ ein jahrelanger Leistungsträger den Verein. Im Gegensatz dazu konnte der FC Einheit mit Maximilian Schlegel einen Kreativspieler vom FC Carl Zeiss Jena verpflichten, der in seiner Karriere an den Kernbergen schon auf Regionalliga-Spiele zurückgreifen kann. Demzufolge vertraut man unterhalb der Heidecksburg auf eine eingespielte Truppe, die absolut in der Lage ist, jeden Gegner in arge Bedrängnis zu bringen. Dies musste der FC Rot-Weiß Erfurt am vergangenen Spieltag hautnah miterleben, als der Spitzenreiter nicht über ein 1:1-Unentschieden in Rudolstadt hinauskam. „Natürlich bin ich mit dem Punkt zufrieden“, resümierte Trainer Holger Jähnisch. „Uns haben durch die Corona-Pause nach dem Auftakt-Spieltag bei Inter Leipzig zwei bis drei Wochen an Wettkampfpraxis gefehlt. Schon weil wir anschließend in den Trainingseinheiten sehr behutsam agieren und viel improvisieren mussten, freue ich mich über diesen Punkt gegen Erfurt.“ Allerdings ist sich der verdienstvoller Coach auch darüber im Klaren, dass die Begegnung in Grimma am Sonntag eine ganz andere wird. „Ich rechne mit einem Spiel auf Augenhöhe“, so Jähnisch. „Es beginnt wieder bei null. Beide Teams haben ähnliche tabellarische Voraussetzungen, so dass ich mit einer engen Partie rechne.“
Auf Grimmaer Seite war zweifelsohne das allgemeine Befinden nach der 1:3-Niederlage in Bischofswerda nicht das Beste, doch hat man die Partie innerhalb der Trainingswoche mannschaftsintern ausgewertet. „Von der Einstellung kann ich meiner jungen Mannschaft keinen Vorwurf machen, doch müssen wir einfach unsere Fehler im Defensivbereich schleunigst abstellen“, resümierte Trainer Alexander Kunert die letztwöchige Auswärts-Partie in der Oberlausitz. Dabei stoßen dem detailbesessenen Grimmaer Coach vor allem immer noch die Gegentreffer eins und drei recht sauer auf den Magen. „Speziell diese beiden Tore bekommen wir viel zu einfach“, so Kunert. „Jedoch war auch das zweite Gegentor vermeidbar. Ich erwarte einfach, dass wir mit viel mehr Entschlossenheit und Vehemenz unser eigenes Tor verteidigen. 15 Gegentore in sechs Spielen zeigen, wo unsere Probleme derzeit zu finden sind.“ Nichtsdestotrotz wird man am Sonntag gegen Rudolstadt einen neuen Anlauf nehmen, um mit einem positiven Ergebnis den ersten Schritt in die richtige Richtung zu tätigen. Zwar müssen die Muldestädter weiterhin auf einige Stammspieler verzichten, doch gibt sich der Grimmaer Coach weiterhin kämpferisch. „Wichtig ist, die aktuelle Situation anzunehmen“, so Kunert. „Uns im Trainerstab muss es gelingen, der Mannschaft den Druck zu nehmen und sie so einzustellen, dass die Elf am Sonntag gegen diesen routinierten Gegner alles investiert. Wir können uns aus dieser Situation nur gemeinsam befreien.“ Dabei hat der Grimmaer Übungsleiter vollstes Vertrauen in sein zur Verfügung stehendes Personal. „Wir haben vor der Saison immer gesagt, dass alle Spieler benötigt werden“, so Kunert. „Durch die personellen Ausfälle hat sich dies recht schnell bewahrheitet. Wenn die Mannschaft in den Trainingseinheiten weiterhin so konzentriert und fokussiert arbeitet, bin ich überzeugt davon, dass sich unser dringend benötigtes Erfolgserlebnis recht zeitnah einstellen wird.“ Vielleicht schon am Sonntag gegen Rudolstadt – der Rahmen des Traditionscup-Wochenendes wäre dafür ein sehr guter Rahmen…
Tom Rietzschel