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Erfolgreiche Generalprobe – Grimma gewinnt in Riesa sicher mit 5:2 (3:0)

NOFV-Oberliga Staffel Süd • Testspiel

 

BSG Stahl Riesa – FC Grimma  2:5 (0:3)

Riesa: Schiring (ab 66. Hecht) – Liesch, G. Köhler, Thieme (ab 84. Zöphel), Stehr (ab 84. Schreiber) – Balzer (ab 60. Heuer), Ohme (ab 60. Kießling, ab 80. Grieser), Kant, Reinkober – Haist, Awuku – Trainer: Oswald

Grimma: Becker – Kunath (ab 70. Käseberg), Konzok, Sommer (ab 70. Mattheus), Mertes (ab 84. Wenzel) – Schwarz (ab 70. Hübner) – Goldammer (ab 46. Ruppelt), Brand (ab 70. Funken), Wolf, Hübner (ab 46. Wiegner) – Griesbach (ab 70. Erdmann) – Trainer: Kunert

Schiedsrichter: Walter (Hartha) – Schiedsrichter-Assistenten: Breuer (Leipzig), Schulze (Meißen) – Tore: 0:1 Schwarz (13.), 0:2 Griesbach (14.), 0:3 Brand (44.), 1:3 Awuku (51.), 1:4 Ruppelt (74.), 1:5 Hübner (79.), 2:5 Awuku (88.) – Gelbe Karten: G. Köhler (Foulspiel – 77.) – Konzok (Foulspiel – 54.), Brand (Unsportlichkeit – 54.) – Reservebänke: Frank, Borschke, Pohl, Pöhler – keiner – Zuschauer: 153 in der Feralpi-Arena zu Riesa

 

Riesa. Eine Woche vor dem Oberliga-Start beim FC Rot-Weiß Erfurt (Sonntag, 08.08.2021 • Anstoß: 14.05 Uhr • Steigerwaldstadion) hat der FC Grimma seine Generalprobe erfolgreich bestanden. Beim Sachsenligisten BSG Stahl Riesa gewannen die Muldestädter mit 5:2 (3:0) und holten sich damit etwas Selbstvertrauen vor dem Beginn der Meisterschaft. Auch ohne eine ganze Reihe von Stammspielern war man an der Elbe die klar bessere Mannschaft und siegte auch in der Höhe völlig verdient. Einzig die ersten 25 Minuten nach der Pause konnten Trainer Alexander Kunert nicht gefallen – in dieser Phase ließ man jegliches Tempo im Spiel vermissen und agierte wenig zwingend. Im Anschluss daran schalteten die Gäste jedoch noch einmal einen Gang hoch und schossen letztlich noch einen klaren Sieg heraus.

Von Beginn an waren die Gäste klar spielbestimmend und versuchten der Partie frühzeitig den eigenen Stempel aufzudrücken. Allerdings mussten die Grimmaer erst einmal eine Schrecksekunde überstehen, als Stahl-Angreifer Felix Awuku völlig frei vor Nico Becker auftauchte, der Schlussmann allerdings den Fehler seiner Vorderleute ausbügeln konnte (2.). Doch im Anschluss daran ging es nur in eine Richtung. Frühzeitig erlangten die Grimmaer Kontrolle über die Begegnung, nach einem Eckball von Michel Schwarz setzte Leonhard Wolf mit einem Distanzschuss das erste Achtungszeichen (drüber, 8.). Doch bereits wenig später konnten die Gäste ihre Überlegenheit mit einem Doppelschlag auf der Anzeigetafel zum Ausdruck bringen. Zunächst katapultierte Michel Schwarz einen Freistoß sehenswert über die Mauer – 0:1 (13.), 50 Sekunden später profitierte Moritz Griesbach von einem haarsträubenden Riesaer Fehler im Aufbauspiel und lochte mühelos zum 0:2 ein (14.). Der Wiederanstoß war kaum vollzogen, als Griesbach um ein Haar ein weiteres Mal gejubelt hätte, doch köpfte er eine Flanke von Jan Hübner nur an die Querlatte (15.).

Im Anschluss daran ließen es die Gäste erst einmal etwas ruhiger angehen, ohne dabei jedoch jegliche Spielkontrolle zu verlieren. Die Platzherren waren auch in der Folgezeit in allen Belangen unterlegen und kamen aufgrund eines sehr fehlerhaften Passspiels nicht über Ansätze hinaus. Einzig ein Schuss von Marvin Reinkober näherte sich dem Tor der Muldestädter, doch brauchte Nico Becker hier nicht einzugreifen (45.+1).

So legten die Grimmaer in der Schlussviertelstunde der ersten Hälfte nochmalig eine Kohle drauf, so dass sich weitere zwingende Tormöglichkeiten ergaben. Den Anfang machte abermals Moritz Griesbach, der einen von Stahl-Keeper Dominic Schirring nur unzureichend nach vorn abgewehrten Ball aus Nahdistanz über den Kasten drosch (32.). Sehr gut von Robin Brand eingeleitet, fand Felix Mertes mit einer flachen Eingabe abermals den rechtzeitig einlaufenden Griesbach, doch fehlten ihm im Torabschluss diesmal die berühmten Zentimeter (35.). Bei einem Freistoß von Maximilian Sommer wäre Schirring chancenlos gewesen, doch zischte das Streitobjekt knapp am Gehäuse vorbei (40.).

Ein drittes Grimmaer Tor war aufgrund der sich bietenden Gelegenheiten schon längst überfällig, welches kurz vor der Pause dann auch fallen sollte. Nach einem Schwarz-Eckball scheiterte Leonhard Wolf aus Nahdistanz zunächst an Schirring – Robin Brand schaltete als Erster und drückte die abgewehrte Kugel zum 0:3-Halbzeitstand ins Netz (44.). „In der ersten Halbzeit hat die Mannschaft unsere Vorgaben sehr gut umgesetzt, wir kontrollierten die Begegnung vollends“, fasste Trainer Alexander Kunert die ersten 45 Minuten zusammen. „Die Automatismen haben gut funktioniert, unser Passspiel war recht ordentlich und wir haben uns dementsprechend eine Reihe guter Tormöglichkeiten erarbeitet.“

Warum die Kunert-Schützlinge dann allerdings so schlafmützig aus der Kabine kamen, bleibt das Geheimnis der Truppe. Von der in den 45 Minuten dargelegten Spielfreude war zunächst überhaupt nichts mehr zu sehen, vieles geriet fortan ins Stocken. „Vielleicht war hier auch eine gewisse Selbstsicherheit bei einigen Spielern vorhanden“, kritisierte Grimmas Coach Kunert. So setzte der nun etwas früher angreifende ehemalige DDR-Oberligist sogar die erste Duftmarke nach dem Wechsel, als Neuzugang David Haist einen Schuss etwas zu hoch ansetzte (46.). Fünf Minuten später dann die Quittung. Nach einem folgenschweren Grimmaer Fehler im Spielaufbau traf der allein aufs Tor zulaufende Felix Awuku zunächst nur den Pfosten – die zurückspringende Kugel nahm der ghanaische Angreifer nochmals auf und verkürzte mit etwas Glück zum 1:3 (51.).

Auch in der Folgezeit kamen die Gäste aus ihrem leichten Trott nicht heraus. Zwar blieb man klar feldüberlegen, doch haperte es einfach am Tempo und an spielerischen Ideen, um weitere Tormöglichkeiten kreieren zu können. So musste nach einem Eckball von Michel Schwarz abermals ein Standard herhalten, doch köpfte der aufgerückte Maximilian Sommer die Kugel knapp am Tor vorbei (66.).

Erst ein Fünffach-Wechsel nach 70 Minuten ließ das Grimmaer Spiel in der Endphase wieder etwas aufleben. Plötzlich agierte man wieder mit deutlich mehr Nachdruck, so dass sich in der Folgezeit fast zwangsläufig wieder Tormöglichkeiten ergaben. Hatte der eingewechselte Max Erdmann zweimal das Visier nicht scharf genug eingestellt (71., 72.), erhöhte Kevin Ruppelt kurz darauf, als sein kerniger Linksschuss von der Strafraumgrenze zum 1:4 im Eck einschlug (74.). Wenig später sogar der fünfte Treffer. Herausragend zog Jan Hübner einen Freistoß über die Mauer und ließ Justin Hecht im Stahl-Tor dabei nicht die Spur einer Chance – 1:5 (79.). Max Erdmann hätte drei Minuten vor Schluss sogar noch das halbe Dutzend vollmachen können, doch zeigte sich Hecht hier auf dem Posten (87.). Umso ärgerlicher war es dann jedoch, dass man sich 60 Sekunden später sogar noch ein zweites Gegentor einfing. Wiederum war es Felix Awuku, der vom mangelnden Zweikampf-Verhalten der Gäste im Rückwärtsgang profitierte und die Kugel vorbei an Becker zum 2:5-Endstand ins Tor spitzelte (88.).

„Diese einfachen Fehler können wir uns natürlich in der Oberliga nicht erlauben, Erfurt ist nächste Woche mit Sicherheit ein ganz anderes Kaliber“, so Trainer Alexander Kunert. „Nichtsdestotrotz sollte uns dieses Spiel vor dem Oberliga-Start noch etwas Selbstvertrauen geben. Ein Erfolgserlebnis ist immer gut, doch wissen wir, was wir bis nächsten Sonntag noch verbessern müssen. Daran werden wir innerhalb der Trainingswoche hart arbeiten.“

Tom Rietzschel