NOFV-Oberliga Staffel Süd • Testspiel
FC Grimma – FSV 1990 Neusalza-Spremberg 3:2 (1:1)
Grimma: Becker – Markus (ab 68. Käseberg), Mattheus, Bartsch (ab 78. Kunath), Ziffert (ab 25. Mertes) – Brand – Wiegner, Sommer (ab 68. Funken), Schwarz (ab 57. Wolf), Hübner (ab 68. Ruppelt) – Griesbach (ab 68. Erdmann) – Trainer: Kunert
Neusalza-Spremberg: Skóra – Hädrich (ab 68. Körner), Hintersatz, Nathe, Harbaum – Bouška – Eckhardt (ab 60. Jarmer), Mlonek, Löwe, Tews (ab 86. Hentschel) – Kurianowicz – Trainer: Kuntke
Schiedsrichter: Thomas (Deutzen) – Schiedsrichter-Assistenten: Eckart (Döbeln), Kießig (Leipzig) – Tore: 1:0 Griesbach (12.), 1:1 Löwe (22.), 2:1 Brand (60.), 2:2 Mlonek (61.), 3:2 Griesbach (65.) – Gelbe Karten: Bartsch (Grimma – Foulspiel – 73.) – Reservebänke: keiner – Haase, Röhricht (beide Tor) – Zuschauer: 50 im Husaren-Sportpark zu Grimma
Grimma. Der FC Grimma hat sein vorletztes Testspiel zur neuen Oberliga-Saison erfolgreich gestaltet. Gegen den Sachsenligisten FSV 1990 Neusalza-Spremberg siegten die Muldestädter mit 3:2 (1:1) und holten sich dabei für den Start in die neue Meisterschafts-Spielserie etwas Selbstvertrauen. Letztlich war der Sieg der Gastgeber allemal verdient – besaß das Team von Trainer Alexander Kunert die Mehrzahl an Möglichkeiten und konnte sich im Vergleich zur Vorwoche deutlich steigern. Nichtsdestotrotz war noch die eine oder andere Lücke im Defensivbereich – vor allem in der Konterabsicherung – unübersehbar, wo es in den kommenden zwei Wochen bis zum scharfen Oberliga-Start in Erfurt noch zu arbeiten gilt. Nichtsdestotrotz war in dieser Begegnung eindeutig zu sehen, dass das Team einen Schritt nach vorn gemacht hat. „Im Vergleich zur Vorwoche war eine deutliche Steigerung unverkennbar, obgleich wir natürlich noch längst nicht bei einhundert Prozent sind“, resümierte Grimmas Coach Alexander Kunert.
Bereits frühzeitig entwickelte sich eine abwechslungsreiche Begegnung, in der die Gastgeber gewillt waren, die schwache Vorstellung der Vorwoche vergessen zu machen. Schon nach vier Minuten hatte Jan Hübner den Führungstreffer auf dem Stiefel, doch drückte er eine langgezogene Flanke von Vincent Markus per Aufsetzer über den Kasten. Allerdings versteckte sich der Sachsenligist keineswegs und trug mit einer couragierten Vorstellung zum Unterhaltungswert der Partie bei. Dabei besaß Viktor Löwe in der Anfangsphase eine recht vielversprechende Gelegenheit, doch konnte er Nico Becker im Grimmaer Gehäuse nicht überwinden (8.). Allerdings besaßen die Platzherren eindeutige Feldvorteile – frühzeitig belohnten sich die Muldestädter für den schwungvollen Beginn. Nach einem Rückpass von Jan Hübner fand Maximilian Sommer den am langen Pfosten lauernden Moritz Griesbach, der aus Nahdistanz keine Mühe hatte, den Oberligisten in Führung zu bringen – 1:0 (12.).
Auch in der Folgezeit war eine ganz andere Grimmaer Mannschaft als letzten Samstag gegen Taucha zu sehen. Vor allem die Pass-Qualität war besser als vor sieben Tagen, als man sehr fehlerhaft agierte und so den Gegner immer wieder einlud torgefährlich zu werden. Gegen Neusalza-Spremberg sah man hier schon Fortschritte, auch wenn man in der einen oder anderen Aktion etwas zu ungeduldig blieb und zu früh den Pass in die Tiefe suchte. Aufgrund dieser deutlichen spielerischen Steigerung kam es nicht von ungefähr, dass man sich eine bedeutend höhere Anzahl an Torgelegenheiten erarbeitete als letzten Samstag. So strich beispielsweise ein Distanzschuss von Maximilian Sommer knapp am Gäste-Tor vorbei (13.), anschließend fand ein Kopfball von Robin Brand – nach vorherigem Freistoß von Michel Schwarz – nur die auffangbereiten Hände von Neusalzas Keeper Konrad Skóra (16.). Ein zweiter FC-Treffer lag nun im Bereich des Möglichen, doch blieb man in Sachen Torabschluss etwas zu unkonzentriert. Sehr gut Michel Schwarz in Szene gesetzt, scheiterte Kevin Wiegner an Gäste-Schlussmann Skóra (18.). Kurz darauf fuhren die Gastgeber einen blitzschnellen Konter. Moritz Griesbach schickte Maximilian Sommer auf die Reise, doch kostete ein technischer Fehler des Mittelfeldspielers im letzten Drittel die große Möglichkeit, eine Überzahlsituation vor dem gegnerischen Tor konsequent auszuspielen (20.).
Nichtsdestotrotz sollten aber die Chancenvorteile der Gastgeber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch Neusalza-Spremberg munter mitspielte. Als Sebastian Tews nach einer Kontersituation allein vor Nico Becker auftauchte, war der Ausgleich möglich, doch verkürzte der Grimmaer Schlussmann geschickt den Winkel und verhinderte somit den Gegentreffer (19.). Drei Minuten später war es dann aber soweit. Daniel Mlonek riss mit einem Pass in die Schnittstelle die komplette Viererkette der Muldestädter auf – Viktor Löwe ließ sich die Chance nicht nehmen und vollendete frei vor Becker zum 1:1 (22.). „Wir wollten bei Ballgewinn schnell umschalten, das ist uns bei diesem Tor sehr gut gelungen“, resümierte Gäste-Coach Enrico Kuntke, der bis Sommer 2020 als Torwart-Trainer in Grimma fungierte. „Im gesamten Spiel besaßen wir weiterhin die eine oder andere weitere Kontermöglichkeit, welche wir leider etwas unsauber ausspielten.“
Von diesem Gegentreffer ließen sich die Kunert-Schützlinge allerdings nicht beeindrucken und suchten weiter ihr Heil in der Offensive. Viel ging über Kapitän Michel Schwarz, der mit seinen Ideen im Mittelfeld immer wieder das FC-Spiel ankurbelte. Er setzte auch die nächste Duftmarke, als sein Distanzschuss knapp das Tor verfehlte (31.). Bei der nächsten verheißungsvollen Grimmaer Möglichkeit war erneut Schwarz der Ausgangspunkt, doch traf Moritz Griesbach nach einer flachen Eingabe von Felix Mertes aus zentraler Position nur die Querlatte (43.). Eine Minute später fand eine langgezogene Flanke von Jan Hübner den am zweiten Pfosten einlaufenden Kevin Wiegner, doch fehlten bei dessen Kopfball die berühmten Zentimeter (44.). So hätte eine Grimmaer Führung zur Pause dem Spielverlauf absolut entsprochen, doch versäumten es die Muldestädter durch ihre inkonsequente Chancenverwertung für diese zu sorgen.
Auch nach dem Wechsel setzte sich die abwechslungsreiche Partie fort, bei den hohen Temperaturen gingen beide Teams läuferisch an ihre Grenzen. So hatten die Gäste zu Beginn der zweiten 45 Minuten sogar die Möglichkeit in Führung zu gehen, doch behielt Grimmas Schlussmann Nico Becker im Eins-gegen-Eins-Duell gegen Sebastian Tews abermals die Oberhand (52.). Allerdings blieben die Einheimischen die feldüberlegene Mannschaft, was sich kurzerhand im Ergebnis widerspiegeln sollte. Nach einer sehr guten Kombination über Maximilian Sommer legte Moritz Griesbach die Kugel auf den besser postierten Robin Brand ab, der mit viel Übersicht zum 2:1 einlochte (60.). Allerdings währte die Grimmaer Freude über den Führungstreffer nicht allzu lange. Nur 60 Sekunden später zog Daniel Mlonek aus gut 40 Metern staubtrocken ab – im hohen Bogen senkte sich das Streitobjekt über den sich vergeblich streckenden Becker zum 2:2 ins Netz (61.). Wie die Muldestädter dann jedoch ihrerseits reagierten, war aller Ehren wert. Erneut wurde schnell und präzise nach vorn gespielt – geschickt setzte Robin Brand den rechtzeitig startenden Moritz Griesbach in Szene, welcher Skóra mit einem Lupfer mit 3:2 überwand (65.).
Fortan gelang es den Gastgebern mit Ruhe und Übersicht die Begegnung zu Ende zu spielen. Man hielt den Ball bis in die Schlussphase hinein lange Zeit in den eigenen Reihen, Risikopässe wurden in der Folgezeit auf ein Minimum reduziert. So wurde den Gästen bis zum Abpfiff keinerlei Möglichkeiten mehr gestattet, auch wenn man selbst offensiv nicht mehr ganz so zielstrebig agierte. Erst in den letzten Minuten hätten die Kunert-Schützlinge das Ergebnis noch anwachsen können. Zunächst zischte ein Schuss von Max Erdmann um Zentimeter am Gehäuse vorbei (89.), anschließend traf Kevin Wiegner aus halbrechter Position nur den Pfosten (90.+1).
Trotz der knappen Niederlage zog Gäste-Trainer Enrico Kuntke ein positives Fazit. „Mit der Vorstellung meiner Mannschaft bin ich sehr zufrieden. Ziel war es, gegen ein höherklassiges Team defensiv kompakt und stabil zu agieren, was uns über einen großen Teil des Spiels auch gut gelungen ist. Doch auch im Spiel nach vorn habe ich viele gute Dinge gesehen. Hätten wir insgesamt noch eine etwas bessere Pass-Qualität an den Tag gelegt, hätte vielleicht noch die eine oder andere zusätzliche Möglichkeit herausspringen können. Nichtsdestotrotz war es eine gute Mannschaftsleistung – unser neues Team wächst immer besser zusammen.“
Auch sein Gegenüber Alexander Kunert konnte diesem Testkick viele positive Dinge abgewinnen. „Wir gehen mit einem ordentlichen Gefühl aus dieser Begegnung, auch wenn wir vor dem Tor noch entschlossener und resoluter agieren müssen“, so der Grimmaer Coach. „Neusalza-Spremberg hat sich hier sehr gut präsentiert und hat uns alles abverlangt. Für mich war es wichtig zu sehen, dass wir uns im Vergleich zur Vorwoche besser präsentieren. Das ist uns gelungen, worüber ich mich sehr freue. Wir befinden uns nun auf der Zielgerade der Vorbereitung, demzufolge werden wir die letzten zwei Wochen bis zum Oberliga-Start sehr intensiv nutzen.“
Tom Rietzschel
Im Spiegel der Presse und der Digitalen Medien
Gute Leistung beider Mannschaften
Grimma. Nach einer morgendlichen Trainingseinheit im Husaren-Sportpark spielten die Neusalzaer FSV-Kicker ihr erstes Testspiel im Trainingslager an selber Stelle gegen den heimischen FC Grimma. Der Oberligist hatte nach vier Minuten auch die erste Chancen, doch Jan Hübner setzte den Ball freistehend über das Neusalzaer Tor. Weitere vier Minuten später hatte FSV-Kicker Viktor Löwe die erste Möglichkeit für seine Farben, doch sein Abschluss aus guter Position landete in den Armen von FCG-Keeper Nico Becker (8.). Wiederum vier Minuten später kam der FC Grimma zur Führung. Nach Zusammenspiel von Jan Hübner und Maximilian Sommer besorgte Moritz Griesbach die Führung für die Muldestädter (12.). Grimma war und blieb die spielbestimmende Mannschaft. In der 18. Minute tauchte FCG-Stürmer Kevin Wiegner allein vor dem Gästetor auf, scheiterte allerdings am Neusalzaer Schlussmann Konrad Skóra (18.). Die Oberlausitzer spielten aber munter mit und waren immer gefährlich. Im direkten Gegenzug lief Sebastian Tews der Grimmaer Hintermannschaft davon, aber auch sein Abschluss landete in den Armen von Grimmas Torsteher Nico Becker (18.). Nach einer gelungenen Kombination über Martin Hädrich und Adrian Eckhardt veredelte Viktor Löwe den Angriff der Gäste zum Ausgleich (22.).
Nach der ersten Trinkpause im Spiel verflachte die Partie ein wenig, zwingende Chancen gab es kaum noch. Lediglich in der 43. Minute hätte Grimma die erneute Führung erzielen können, ja schon fast müssen. Bei einer Doppelchance setzte letztendlich Moritz Griesbach das Spielgerät an die Latte des FSV-Kastens.
Grimma blieb auch im zweiten Durchgang die spielbestimmende Mannschaft, Neusalza-Spremberg hielt mit hohem Laufaufwand dagegen. Und die Gäste aus Ostsachsen hatten auch gleich die erste Möglichkeit. Nach starkem Diagonalpass von Martin Hädrich scheiterte Sebastian Tews am Grimmaer Keeper Nico Becker (47.). Die Führung gelang dem FC Grimma nach einer Stunde. Nach feiner Hackenablage von Moritz Griesbach versenkte Robin Brand den Ball mit Übersicht flach im Neusalzaer Kasten (60.). Die Antwort der Kuntke-Schützlinge ließ nicht lange auf sich warten. Und diese Antwort hatte es in sich. Nach Ballverlust der Grimmaer schnappte sich Daniel Mlonek den Ball, zog aus gut 40 Metern ab und das Spielgerät senkte sich über FC-Torwart Nico Becker hinweg zum 2:2 in die Maschen (61.). In dieser Phase des Spiels ging es Schlag auf Schlag. Nach Zuspiel von Robin Brand in die Spitze, besorgte erneut Moritz Griesbach mit feinem Abschluss die abermalige Führung für den FC Grimma (65.).
Wie schon im ersten Durchgang hemmte die Trinkpause etwas den Offensivdrang beider Teams. Erst in der 76. Minute gab es wieder aufregendes für die 50 Zuschauer im Husaren-Sportpark zu bestaunen. Sebastian Tews enteilte zum wiederholten Male der Grimmaer Hintermannschaft, scheiterte anschließend abermals am Grimmaer Schlussmann Nico Becker. Den Abschluss des Spiels machten aber die Gastgeber, als Kevin Wiegner den Ball an den Pfosten des FSV-Tores krachte.
Am Ende war es ein leistungsgerechtes Resultat, mit welchem beide Seiten durchaus zufrieden waren.
Quelle: Georg Schröer – FSV 1990 Neusalza-Spremberg
Bilder vom Spiel
Fotos: Karsten Hannover
Fotos: Horst-Dieter Koch