Dachwig. Das nennt man eine gelungene Dienstreise: Mit 4:0 schickte
Fußball-Oberligist FC Grimma am Sonnabendnachmittag den Staffel-Neuling FC An der Fahner Höhe vom eigenen Rasen des Dachwiger Alfred-Just-Stadions.
Die Szenerie wird zunächst vom Aufeinandertreffen
zweier technisch starker Teams geprägt, die sich zwischen den Strafräumen neutralisieren. Bis nach einer guten Viertelstunde von Mittelfeldmann Maximilian Sommer und dessen
brachialem 40-Meter-Schuss, der vom gegnerischen Torhüter Max Reinwald über die Querlatte gelenkt werden kann, die Initialzündung für das Grimmaer Spiel ausgeht. Und Zählbares
lässt nicht lange auf sich warten. Nach einem an ihm verübten Foul tritt Stürmer Christoph Jackisch in der 22. Spielminute den fälligen Freistoß aus 40 Metern selbst und bringt
ihn mustergültig in den Fünfmeterraum der Thüringer, in dem sich Sommer hoch schraubt und trotz Bedrängnis zweier Gegenspieler ins linke Eck zum 1:0 für die Gäste einköpfen
kann.
Diese haben sechs Minuten später das Glück auf
ihrer Seite, als ein Schuss der Gastgeber an die Latte klatscht, lassen sich aber gleichwohl nicht vom eingeschlagenen Weg abbringen, das 2:0 möglichst noch vor dem Pausenpfiff zu
markieren. Kurz vor diesem ist es wiederum Jackisch, der gefoult zu Boden geht, wobei die Entfernung zum Tor mit 25 Metern in diesem Fall deutlich kürzer ist. Und der Gefoulte ist
es schließlich auch, der den Freistoß ausführt und ihn an der gegnerischen Mauer vorbei halbhoch links im Tor der Thüringer zum 2:0 unterbringt.
Auch im zweiten Abschnitt stehen die Gäste hinten
sicher und können in Spielminute 60 im Anschluss an einen Freistoß der Gastgeber in letzter Sekunde klären. Und vier Minuten später tritt erneut Grimmas Knipser vom Dienst in
Erscheinung, nachdem die Gastgeber zunächst im eigenen Sechzehner gegen Kevin Ruppelt klären. Es aber nicht verhindern können, dass der Ball zu Jackisch kommt, der seinerseits
nicht lange fackelt und aus 23 Metern ins lange Eck zum 3:0 und damit zur Vorentscheidung einnetzt.
Die verbleibenden knapp 30 Spielminuten werden zum
Grimmaer Schaulaufen. Mittelstürmer Kevin Wiegner hat eine Viertelstunde vor Spielende die Chance auf dem Fuß, das Ergebnis auszubauen, scheitert aber sowohl in dieser Situation
als auch kurz vor dem Abpfiff am stark haltenden Keeper Reinwald. Dieser muss sich an diesem für die Gäste so erfreulich verlaufenden Nachmittag schließlich doch noch ein viertes
Mal geschlagen geben, weil es Wiegner im dritten Anlauf nach einem Jackisch-Querpass in den Fünfmeterraum hinein gelingt, das Runde in das Eckige zu befördern.
Damit fahren die Gastgeber einen auch in dieser
Höhe hochverdienten Auswärtserfolg ein, springen auf Tabellenplatz vier und dürften am 17. Oktober um 14.00 Uhr den im Oberliga-Mittelfeld rangierenden VFC Plauen mit breiter
Brust im heimischen Husaren-Sportpark empfangen.
Eine Woche zuvor steigt an gleicher Stelle um die gleiche Uhrzeit die Sachsenpokal-Drittrundenpartie des Oberligisten gegen den Drittliga-Absteiger Chemnitzer FC.
Quelle: Roger Dietze – LVZ Muldental
Dachwig. So sehr man den FC An der Fahner Höhe als Oberliga-Aufsteiger
für den bisherigen Saisonverlauf zu Recht zu loben vermochte, so sehr musste man die Fußballer aus Dachwig diesmal für eine kümmerliche Vorstellung rügen. Beim 0:4 gegen den
sicher favorisierten FC Grimma fehlte es den Männern um Trainer Tobias Busse an allem, was Fußball erfolgreich macht.
Von Beginn an fand der Neuling keine Einstellung
zur Partie und zum wahrlich auch nicht berauschend auftretenden Gegner. Der – seit Jahr und Tag in der Liga etabliert – spielte seinen Part routiniert und vor allem weniger
fehlerhaft herunter, ohne je in Gefahr zu geraten. Die Gäste spielten schlicht und ergreifend Männerfußball ohne jeden Schnörkel, die Fahnerschen nicht.
Mit ihrer Zweikampfschärfe beeindruckten die
Sachsen den brav-biederen Gastgeber. Exemplarisch für den Trostlos-Kick der Einheimischen stand Marvin Schindler. Der herausragende Doppeltorschütze aus dem Merseburg-Spiel vor
zwei Wochen, infolge des kurzfristigen Ausfalls von Sturmtank Marco Preller in vorderster Front neben dem ebenfalls überraschend dorthin postierten Maik Baumgarten aufgeboten,
fand diesmal überhaupt nicht statt.
Sicher auch infolge des indiskutablen Nachschubs
aus den hinteren Reihen, der selbst ohne Bedrängnis von einer Fehlpassorgie gekennzeichnet war. Aber auch deshalb, weil er sich kaum anbot, inaktiv blieb und zu Recht
ausgewechselt wurde. Dieses Schicksal hätte aber jeden treffen können.
So nahm es nicht wunder, dass den Gäste-Treffern
jeweils individuelle Schnitzer voraus gingen. Beim 0:1, das dennoch nach bis dato beiderseits biederer Leistungen fast aus dem Nichts fiel, stand Kopfballtorschütze Maximilian
Sommer kurz vorm Fünfmeterraum völlig blank (22.). Und dass, obwohl der Abwehrrecke der Gäste an die zwei Meter misst. Ein Fakt, der sich später bei dann zu Dachwigs Glück
erfolglosen Standards noch einige Male wiederholte. Warum Keeper Max Reinwald beim 0:1 nach erfolgtem, zweifelhaft gepfiffenem Freistoß nicht aus seinem Kasten kam, bleibt sein
Geheimnis.
Auch beim 0:2 fast mit dem Pausenpfiff sah der
Schlussmann nicht gut aus. Ein vom letztlichen Zweifach-Torschützen Christoph Jackisch über die Mauer gezirkelter, wahrlich nicht scharfer Freistoß fiel ins untere Eck des
Dachwiger Tores und mit ihm der dahin zu langsam tauchende Reinwald (44.). Trainer Busse rügte: „Unser Torwart muss die Mauer besser platzieren.“
So zog sich die Fehlerkette unter den Fahnerschen
Höhen durch fast alle Spielsequenzen und damit durch die gesamte Tagesvorstellung. Einzig das 0:3 durch Jackischs direkt abgezogenen Sonntagshieb war nicht zu verhindern (62.),
das 0:4 des völlig freien Kevin Wiegner (89.) nur mehr Makulatur. Fahners Abwehrchef Jens Möckel, als Einziger mit akzeptabler Leistung, winkte nur ab und verschwand blitzschnell,
dass alles mit sich selbst ausmachend, in der Kabine.
Am kommenden Sonntag geht’s für Fahner Höhe zum ersehnten Derby beim FC Rot-Weiß Erfurt.
Quelle: Thüringer Allgemeine
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