Ein für sie neues Stück Mitteldeutschland werden vermutlich die allermeisten Kicker von Fußball-Fünftligist FC Grimma am Sonnabend kennenlernen. Im siebenten Punktspiel ihrer zweiten Oberligasaison führt es die Jackisch, Kurzbach & Co in den Nordwesten der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt ins Örtchen Dachwig, wo Staffel-Neuling FC An der Fahner Höhe zu Hause ist.
Im dortigen Alfred-Just-Stadion werden es die Schützlinge von FC-Coach Alexander Kunert ab 14 Uhr mit einem Gegner zu tun bekommen, der über die Physis kommt. „Dies hat mir auch mein Eilenburger Trainer-Kollege Nico Knaubel bestätigt, der mit seinem Team am ersten Spieltag in Thüringen 3:0 gewonnen hat“, berichtet Kunert. Mittlerweile hat der nächste Gegner immerhin schon sieben Punkte einsammeln und zuletzt gegen Merseburg gewinnen können, und nicht zuletzt deshalb warnt der FC-Coach seine Spieler davor, ihn auf die leichte Schulter zu nehmen. „Gleichwohl muss es unser Anspruch sein, dort drei Punkte zu holen, womit wir uns zugleich Klarheit darüber verschaffen würden, ob wir uns in der Oberliga-Spitzengruppe behaupten können oder aber uns für den Moment in Richtung Mittelfeld orientieren müssen“, so der Parthensteiner. Die Voraussetzungen, aus Thüringen etwas Zählbares mitnehmen zu können, seien in jedem Fall gut. „Alle Spieler, die im letzten Regen-Spiel gegen Sandersdorf im Einsatz gewesen sind, haben dieses ohne Erkältung überstanden, und im Mittwoch-Training habe ich eine gute Mischung aus Selbstbewusstsein und Lockerheit ausmachen können“, so Kunert.
Dessen Gegenüber auf Seiten des Staffel-Neulings, Tobias Busse, steht gegen die Muldestädter nur bedingt unter (Erfolgs-)Druck. „Sicher ist für uns in unserer Situation jeder Punkt wichtig für
den Klassenerhalt, aber wir sind ganz gut in die Liga reingekommen, und unser aktueller Tabellenplatz unmittelbar vor den Abstiegsrängen sagt noch nicht allzu viel aus“, so Busse, der berichtet,
sein Team in dieser Saison mit einigen Spielern mit Drittliga-Erfahrung verstärkt zu haben. „Mit diesen haben wir im Zusammenspiel mit unseren weniger erfahrenen Spielern eine recht gute Balance
im Team“, glaubt der Cheftrainer des Oberliga-Neulings aus Thüringen, der den Aufstieg in die fünfte Liga als „großen Schritt“ bezeichnet. „Das ist hinsichtlich des Niveau-Sprungs nicht
vergleichbar mit Aufstiegen innerhalb der unteren Ligen, weshalb ich denke, dass die eine Saison, die Grimma uns in der Oberliga voraus hat, für die Mannschaft schon einen großen Pluspunkt
bedeutet.
Bericht: Roger Dietze