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Mission Wiedergutmachung

(C) Karsten Hannover
(C) Karsten Hannover

Alexander Kunert, Coach des Fußball-Oberligisten FC Grimma, hat nach eigenem Bekunden vorsichtshalber seinen noch gültigen Spielerpass hervorgeholt, um für den Fall der Fälle seinem dezimierten Team auf dem Rasen beispringen zu können. „Ich hoffe, dass es nicht so weit kommen wird, aber unsere personelle Situation ist angespannt“, so der 36-Jährige, dem für die Partie am Freitagabend im Torgauer Hafenstadion gegen den Tabellen-Nachbarn FC International Leipzig neben den Verletzten Michel Schwarz, Moritz Griesbach und Stefan Tröger möglicherweise auch die beiden grippegeschwächten Stürmer Toni Ziffert und Kevin Ruppelt nicht zur Verfügung stehen werden.

 

„Jammern hilft aber nichts, und da ich mindestens vier Wochen benötigen würde, um halbwegs fit zu werden, müssen es die 16 oder 17 Spieler richten, die mit nach Torgau fahren“, so der Parthensteiner, der gegen Inter einen heißen Tanz erwartet. „Die Mannschaft ist nach wie vor individuell stark besetzt, zudem wird Inter nach den beiden Niederlagen gegen uns in der vergangenen Saison entsprechend motiviert zu Werke gehen“, so Kunert, der ein wenig mit dem Los Chemnitzer FC in der dritten Runde des Sachsen-Pokals hadert. „Zweifellos attraktiv, ich hätte mir aber in dieser noch frühen Runde einen Gegner auf Augenhöhe vor dem Hintergrund gewünscht, dass es im Pokal erst ab dem Achtelfinale Geld vom Verband gibt“, so Kunert, der nach Lage der Dinge die längste Zeit ohne Co-Trainer auskommen musste. „Ich rechne noch in diesem Monat mit einer Entscheidung zugunsten meines Wunschkandidaten Mikro Liebig ist“, so der Grimmaer Coach. Dieser kickte für den SV 1919 Grimma von 2004 bis 2006 an der Seite Liebigs in der damaligen als vierte Liga firmierenden Oberliga, am Beginn der Corona-Pandemie hatte sich der jetzige Fünftligist überraschend von Kunerts Assistenten Rico Engler getrennt.

 

Am Freitagabend in Torgau muss der Grimmaer Coach seine Schützlinge aber in jedem Fall noch allein betreuen und sie auf einen Gegner einstellen, der laut Inter-Sportdirektor Carsten Hänsel die Saison „ohne Druck“ bestreitet. „Wir wollen möglichst unter die ersten zehn, darüber hinaus haben wir aber nicht zuletzt in Anbetracht der mit Corona verbundenen Unwägbarkeiten keine weiteren Ambitionen“, so Hänsel. Man wolle vielmehr von Woche zu Woche schauen und sich auf die eigenen Stärken besinnen. „Gegen Grimma sind wir nach den beiden ebenso unglücklichen wie verdienten Niederlagen in der vergangenen Saison hoch motiviert, und entsprechend erwarte ich ein sehr enges Spiel“, so der Inter-Sportdirektor, der mit dem Grimmaer Coach hinsichtlich dessen Einschätzung zur Ausgeglichenheit der Staffel übereinstimmt. „Es gibt für mich keinen Favoriten auf die Meisterschaft, die aber sehr wahrscheinlich über den FC Eilenburg laufen wird.“

Foto: Karsten Hannover || Bericht: Roger Dietze