Ziel erreicht, Mund abputzen, Weitermachen - all diese Floskeln waren beim Sachsenpokal-Spiel des Oberligisten FC Grimma beim Sachsenliga-Spitzenteam SC Freital mehr als zutreffend. Die Kunert-Elf tat sich lange Zeit sehr schwer und musste letztlich in der Verlängerung noch eine 30-minütige Extraschicht einlegen. In den vorherigen 90 Minuten agierte man im Defensivbereich ungewohnt fahrig und ließ im Spiel nach vorn jegliche Ideen vermissen. Es war viel Sand im Getriebe, doch mit der Einwechslung des wiedergenesenen Christoph Jackisch kam deutlich mehr Leben ins FC-Spiel. Gegen in Unterzahl und in der Verlängerung kräftemäßig merklich abbauende Gastgeber, bewies der Favorit letztlich den längeren Atem und zog gerade noch rechtzeitig den Kopf aus der Schlinge.
Datum: | Samstag, 12.09.2020 | Anstoß: | 15.00 Uhr | |
Spielklasse: | Sachsenpokal | Spieltag: | 2. Runde |
SC Freital – FC Grimma
2:4 n.V. (1:2, 2:2, 2:3, 2:4)
Aufstellungen |
Metzner – Ruß, Weidauer, Weinhold, Heera (ab 69. Witzmann), St. Müller (ab 105. Am Ende), Herzig, Laspe, F. Müller (ab 78. Krüger), Schmidt, Tänzer (ab 95. Schütze) | Becker – Mattheus, Sommer, Bartsch, Kurzbach (ab 68. Kunath) – Ziffert (ab 80. Weber) – Hoffmann (ab 58. Jackisch), Hübner, Brand, Mertes (ab 95. Käseberg) – Wiegner |
Trainer |
Knut Michael | Alexander Kunert |
Schiedsrichter • Schiedsrichter-Assistenten |
Lorenz (Dresden) • Steingräber (Annaberg-Buchholz), Keller (Gornau) |
Tore |
1:0 Weidauer (4.), 1:1 Brand (37.), 1:2 Hübner (40.), 2:2 Heera (51.), 2:3 Wiegner (94.), 2:4 Jackisch (116., Foulstrafstoß) |
Gelbe Karten |
Laspe (Foulspiel – 42.), Schütze (Foulspiel – 115.) | Weber (Foulspiel – 86.), Kunath (Foulspiel – 90.), Brand (Foulspiel – 96.), Mattheus (Unsportlichkeit – 110.), Hübner (Foulspiel – 115.) |
Gelb-Rote Karten |
keine | keine |
Rote Karten |
Schmidt (Tätlichkeit – 98.) | keine |
Reservebänke |
Beer (Tor), Gröblehner, Krampe | Birkigt (Tor), Ruppelt |
besondere Vorkommnisse |
keine |
Zuschauer |
220 im Johannes-May-Stadion, Freital |
Spielberichte |
Freital. In der zweiten Runde des Landespokals war Oberligist FC Grimma in Freital zu Gast und somit war die Favoritenrolle wohl vergeben. Trotzdem nahm sich unsere Mannschaft vor dem höherklassigen Kontrahenten das Leben so schwer wie möglich zu machen. Das gelang dann auch lange Zeit in beeindruckender Art und Weise. Ohne zu viel Respekt zu zeigen, spielten die Freitaler mutig nach vorn und gingen bereits in der vierten Spielminute durch Philip Weidauer in Führung. Einen lang geschlagenen Ball von Stefan Ruß nahm er auf der rechten Angriffsseite gut mit, ließ noch einen Gegenspieler aussteigen und traf mit einem fulminanten Schuss vom Strafraumeck genau ins lange Eck und ließ dem Grimmaer Torhüter, dem zudem auch noch etwas die Sicht verdeckt war, keine Abwehrchance. Die Gäste versuchten nun ihrerseits zurückzuschlagen, hatten aber lange Zeit große Mühe sich gegen die sehr gut agierende Freitaler Defensive durchzusetzen. Das änderte sich dann in der Schlussphase des ersten Durchgangs als ihnen innerhalb von drei Minuten gleich zwei Treffer gelangen. Zuerst ist es Robin Brand, der eine schöne Kombination über mehrere Stationen, mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze erfolgreich abschließt und kurz darauf läuft Jan Hübner bei einem schnellen Konterzug allein auf das Freitaler Gehäuse zu und lässt Steffen Metzner, der heute das Freitaler Tor hütet, keine Chance zur Rettung. So gingen die Gastgeber, trotz einer lange Zeit sehr guten Vorstellung, dann doch mit einem Rückstand in die Kabine, wo Trainer Knut Michael dann ansprach das die Mannschaft wieder wie zu Beginn des Spiels mehr Mut zeigen sollte, um den Gegner in Schwierigkeiten zu bringen. Bedingt durch die frühe Führung hatten sich die Freitaler wohl zu sehr auf das Tore verhindern konzentriert als weiter mutig nach vorne zu spielen. Dieses Vorhaben wurde dann konsequent umgesetzt und nachdem Philip Weidauer noch freistehend am sehr gut reagierenden Grimmaer Schlussmann scheiterte, war dann bei der darauffolgenden Eck Routinier Michael Heera mit dem Kopf zur Stelle und sorgte wieder für den Gleichstand. Bis auf eine kurze Grimmaer Druckphase Mitte der zweiten Hälfte, als sie mit einigen aufeinander folgenden Eckbällen für ziemliche Gefahr vor dem Freitaler Tor sorgten, waren es die Gastgeber, die über die gesamte zweite Hälfte näher am dritten Tor waren. Kurz vor dem Ende hätte Philip Weidauer dann seine sehr gute Leistung krönen können, zögert aber etwas zu lange mit dem Abschluss und wird dann zu weit abgedrängt, um noch erfolgreich vollenden zu können. So gibt es, wie schon in der ersten Pokalrunde, wiederum Verlängerung, in der aber diesmal die Gäste das bessere Ende für sich hatten. Bereits in der 94. Spielminute gehen sie, nach einem von Kevin Wiegner erfolgreich abgeschlossenen Konter, wieder in Führung. Kurz darauf dann wohl der endgültige K.O. für Freital. Nach einem harten Einsteigen lässt sich Philipp Schmidt zu einem Nachschlagen hinreißen und wird vom Schiedsrichter folgerichtig vom Platz geschickt. Trotz Unterzahl gaben sich unsere Jungs nie auf, schafften es aber nicht mehr zu wirklich klaren Torgelegenheiten zu kommen. Kurz vor dem Ende fiel der Schiedsrichter auch noch auf eine Grimmaer Schwalbe herein und Christoph Jackisch verwandelt den fälligen Strafstoß dann zum Endstand. Insgesamt konnte die Freitaler Mannschaft aber erhobenen Hauptes vom Platz gehen, hatte sie doch einem höherklassigen Gegner 120 Minuten Paroli geboten und völlig auf Augenhöhe agiert. Das dürfte dann auch Mut und Zuversicht geben für die kommenden Aufgaben in der Liga, wo schon am nächsten Samstag das erste Heimspiel gegen Niesky ansteht. Quelle: www.sc.freital.de
Freital. Manch Spieler ist nur schwer ersetzbar. Diese Erkenntnis bewahrheitete sich einmal mehr am Sonnabendnachmittag in der Zweitrunden-Partie des Fußball-Sachsenpokals im Freitaler Johannes-May-Stadion. Dort, in der Heimstätte des Landesliga-Aufsteigers SC Freital, brachte Stürmer Christoph Jackisch seinen FC Grimma in der 13. Minute der Nachspielzeit mit einem mustergültigen von seinem Mannschaftskollegen Kevin Wiegner vollendeten 50-Meter-Pass auf die Siegerstraße, um kurz vor dem Abpfiff höchstpersönlich per Elfmeter den Deckel auf eine hart umkämpfte Partie zu setzen. Dabei war der Fünft- gegen den Sechstligisten alles andere als optimal in den Pokal-Kick gestartet. Die 220 Zuschauer, von denen 42 aus Grimma angereist waren, hatten sich kaum auf das Spielgeschehen konzentriert, da verliert Grimmas Abwehrmann Oliver Kurzbach den Ball im eigenen Strafraum an den Freitaler Philip Weidauer, der sich mit dem aus halbrechter Position erzielten 1:0 für die Hausherren bedankt. Es dauert eine ganze Weile, bis sich die Gäste finden, Mittelstürmer Kevin Wiegner in Spielminute 24 einen aus zentraler Position abgegebenen 18-Meter-Schuss knapp am linken Pfosten vorbeisetzt und Toni Ziffert unmittelbar darauf mit seinem Schuss aus nahezu identischer Distanz im Keeper der Gastgeber, Thomas Metzner, seinen Meister findet. Die Gäste sind nun wach und im Spiel, und der Ausgleich liegt in der Luft. Und wenig später, nämlich in der 37. Spielminute, wird er zur Realität. Weil Kevin Wiegner in zentraler Position perfekt zum an der Strafraumgrenze postierten Robin Brand passt, dieser zwei Gegenspieler austanzt und mit seinem Schuss Keeper Thomas Metzner keine Chance lässt. Und die Gäste haben Blut geleckt, drängen noch vor der Pause auf die erstmalige Führung, die tatsächlich nur drei Minuten nach dem Ausgleich fällt. Mittelfeldmann Jan Hübner bekommt das Leder aus der eignen Hälfte zugespielt, sieht sich urplötzlich allein vor dem Freitaler Torhüter, und überwindet diesen in abgebrühter Art und Weise. Doch anstatt in der zweiten Halbzeit mit der Führung im Rücken die Kontrolle über das Spiel und den unterklassigen Gegner zu übernehmen, geben die Gäste diesen Vorteil bereits sechs Minuten nach dem Wiederanpfiff der Partie aus der Hand. Und zwar nach einem Eckball für die Hausherren von der linken Seite, den der Freitaler Abwehrmann Michael Heera ziemlich unbedrängt aus zentraler Position zum 2:2 in das von Nico Becker gehütete Grimmaer Gehäuse setzt, wobei er Letzteren und dessen gesamte Hintermannschaft ziemlich alt aussehen lässt. Danach entwickelt sich eine offene Partie, in der keines der beiden Teams die Entscheidung in der regulären Spielzeit zu erzwingen in der Lage ist. Was folgerichtig im Pokal folgt, ist die Verlängerung, in der wie bereits erwähnt die 220 Zuschauer zu Zeugen der erfolgreichen Rückkehr des Christoph Jackisch werden. Wobei der erneute Grimmaer Führungstreffer in der 94. Spielminute zu einem großen Anteil auf das Konto von Torschütze Kevin Wiegner geht, der das Leder ebenso abgeklärt wie gekonnt über den Freitaler Keeper zum 3:2 aus Grimmaer Sicht lüpft. Danach wird es für einen Moment unschön im Freitaler Johannes-May-Stadion. Nach einem Foul des Grimmaers Max Weber an Philipp Schmidt nahe der Mittellinie hat sich dieser nicht unter Kontrolle und tritt mit voller Absicht seinen Gegenspieler an die Halswirbelsäule, worauf er folgerichtig von Schiri Nico Lorenz des Platzes verwiesen wird. Was gleichbedeutend mit der Vorentscheidung der Partie ist, da sich Grimma in der Folge eine Reihe klarer Chancen erarbeitet, dabei aber stets auf der Hut vor den langen Pässen der Freitaler sein muss. Bis in der 116. Spielminute schließlich Christoph Jackisch dem Zittern ein Ende bereitet, indem er dynamisch in den Strafraum der Gastgeber eindringt, vom Freitaler Thomas Witzmann von Hinten zu Fall gebracht wird und den fälligen Foulelfmeter höchstpersönlich ins linke untere Eck des Freitaler Gehäuses setzt. Quelle: Roger Dietze – LVZ Muldental
Freital. Die drei Fußball-Oberligisten aus Leipzig und Umgebung haben den Sprung in die 3. Runde des Sachsenpokals geschafft. Der FC Eilenburg siegte bei Motor Marienberg souverän mit 6:1, während der FC Grimma beim SC Freital in die Verlängerung musste, um 4:2 zu siegen. Quelle: Frank Müller – Leipziger Volkszeitung
Freital. Landesliga-Aufsteiger SC Freital verpasste gegen Oberligist FC Grimma eine Überraschung nur knapp, verlor nach Verlängerung mit 2:4 (1:2, 2:2). Philip Weidauer und Michael Heera trafen vor 220 Zuschauern für den Sportclub. In der Verlängerung hatten die Muldestädter den längeren Atem, auch weil der Freitaler Philipp Schmidt in der 98. Minute die Rote Karte sah. Quelle: Jürgen Schwarz – Dresdner Neueste Nachrichten |
Stimmen zum Spiel |
Knut Michael (Trainer SC Freital): „Wir haben alles rausgehauen und dem Favoriten lange Paroli geboten. Die Mannschaft spielte mutig, agierte absolut auf Augenhöhe und war eine Überraschung sehr nah. In der Verlängerung, speziell nach dem Platzverweis, schwanden bei uns dann jedoch die Kräfte. Doch insgesamt bin ich mit der Vorstellung meiner Mannschaft sehr zufrieden. Trotz des Ausscheidens wird uns diese Leistung Selbstvertrauen für die kommenden Spiele geben.“ Alexander Kunert (Trainer FC Grimma): „Der wieder genesene Christoph Jackisch hat uns mit einer Vorlage und einem verwandelten Elfmeter schließlich auf die Siegerstraße gebracht. Insgesamt war allerdings bei uns viel Leerlauf im Spiel, die Niederlage gegen Zorbau steckte bei einigen vielleicht noch in den Köpfen. Doch letztlich hat sich die Mannschaft selbst aus dieser bedrohlichen Situation befreit und aufgrund der klaren Feld- und Chancenvorteile in der Verlängerung nicht unverdient gewonnen. Im Pokal zählt nur das Weiterkommen – und das haben wir geschafft.“ |
Bilder vom Spiel |
Fotos: Karsten Hannover