Mit einer Verzögerung begann am Sonnabendmittag das erste Spiel des FC Grimma nach der Winterpause gegen den FC Inter Leipzig. Mit einer Trauerminute gedachten Spieler und Zuschauer im Husarenpark-Stadion der drei Opfer des Wohnungsbrandes in Grimma-Süd.
Nach dem Anpfiff sind es die Gäste, die das Kommando übernehmen. Keine fünf Minuten sind im Husarenpark gespielt, als es im Gehäuse der Gastgeber einschlägt. Nach einem Angriff über rechts kommt Inters Tzonatan Moutsa zur Flanke, die an die Querlatte klatscht und vom goldrichtig postierten Marek Langr zum 1:0 abgestaubt wird. Viel Glück haben die Gastgeber auch in Spielminute 8 als Ersatz-Keeper Nico Becker eine Inter-Ecke verpasst und daraus die Inter-Spieler Dong-Min Kim und Marek Langr kein Kapital schlagen können. Kurz danach zeigen auch die Hausherren ein erstes Lebenszeichen in Person von Vincent Markus, der sich links gegen Lovro Sindik durchsetzt, aber im Strafraum von Dos Santos gestoppt wird. In der 25. Spielminute haben die Gäste die große Chance, ihre Führung auszubauen, doch Stefan Tröger kann in letzter Sekunde vor Marcelo Henrique Franceschi klären, der seinerseits fünf Minuten später Nico Becker zu einer Glanzparade zwingt. Kurz vor dem Pausenpfiff kreieren die Hausherren ihre erste 100 Prozent-Chance, doch Robin Brands Schuss von links klatscht an den Pfosten, während die Gäste quasi mit dem Pausenpfiff durch einen Freistoß fast das 2:0 markieren.
Im zweiten Spielabschnitt übernehmen nach dem ersten Abtasten die Hausherren ab Spielminute 60 zunehmend das Kommando, nachdem Stefan Tröger ins Mittelfeld gerückt ist. Erster Aufreger bildet in Spielminute 68 die gelb-rote Karte für Gäste-Innenverteidiger Til Linus Schwarz nach Tätlichkeit am Grimmaer Michel Schwarz. Davon zunächst unbeeindruckt haben die Gäste durch Christos Iereidis in der 73. Minute die große Chance zur Vorentscheidung, doch Nico Becker pariert den Schuss des gebürtigen Zyprioten mit einer Glanzparade. Sich seinerseits mit einer solchen auszuzeichnen bleibt sieben Minuten später seinem Gegenüber Julian Knoll verwehrt, zirkelt doch Christoph Jackisch seinen Freistoß genau ins linke untere Eck zum Ausgleich. Und die Hausherren wollen erkennbar mehr und gehen dafür an ihre Grenzen. In Spielminute 86 setzt sich Stürmer Kevin Ruppelt links gegen Inters Dos Santos durch, dringt in den Strafraum ein, umspielt Braima Cande und hat den Blick für den freien Robin Brand, der kurz vor Toresschluss mit einem trockenen Schuss den Grimmaer Siegtreffer markiert. In der Nachspielzeit setzen die Gäste alles auf eine Karte, sogar Inter-Torhüter Knoll taucht im Grimmaer Strafraum auf und wird dort Zeuge einer sensationellen Parade seines Grimmaer Pendants Nico Becker, der einen 16 Meter-Schuss von Tzonatan Moutsa entschärft und damit zugleich den ersten Sieg der Hausherren im neuen Stadion perfekt macht.
„Wir sind natürlich sehr glücklich und froh über den knappen Sieg, mit dem wir weitere drei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt gesichert haben“, fasst FC-Coach Alexander Kunert die reichlich 90 Minuten zusammen. „Am Ende war der Sieg nicht unverdient, auch wenn es lange nicht danach aussah.“ Inter habe sich als Spitzenmannschaft präsentiert und gezeigt, dass sie zum Favoritenkreis in der Staffel gehörten. „Aber wie wir in der zweiten Halbzeit dagegen gehalten, die Zweikämpfe gesucht und erfolgreich bestritten haben, das war schon Klasse und hat die tolle Moral meiner Mannschaft unter Beweis gestellt“, so Kunert.Roger Dietze
FC Grimma: Becker – Markus, Tröger, Bartsch, Konzok (66. Kurzbach) – M. Schwarz – Jackisch, Brand, Ziehm (59. Maruhn), Wiegner (89. Käseberg) – Ruppelt.
Inter Leipzig: Knoll – Moutsa, Dos Santos, T. L. Schwarz, Cande – Sindik, Kim – Franceschi (83. Muca), Misaki, Iereidis, Langr (70. van Doorne)
Tore: 0:1 Langer (4.), 1:1 Jackisch (80.), 2:1 Brand (86.)
Gelb-Rot: T. L. Schwarz (FCI, 68./Tätlichk.)
Zuschauer: 165.
Text: Roger Dietze / Fotos: Karsten Hannover