Am 28. Spieltag der sächsischen Landesliga trennten sich der FC Grimma und der Radebeuler BC 08 schiedlich friedlich mit 1-1 Unentschieden. Bei sommerlichen Temperaturen gelang den Mannschaften
aus dem Spiel heraus nicht viel, so dass beide lediglich vom Elfmeter-Punkt erfolgreich sein konnten. Mit diesem Remis bleibt der bereits feststehende Oberliga-Aufsteiger 14 Spiele ohne
Niederlage. Ausgerechnet Radebeul war es im Hinspiel, die den Muldestädtern die letzte Saisonniederlage zu führten.
Das Kunert die restlichen Spiele noch ernst nimmt zeigte der Blick auf die Mannschaftsaufstellung bereits vor dem Spiel, wo sich außer den Verletzten und Gesperrten Spielern die vermeintlich
beste Grimmaer Elf wiederfand. Kunert dazu: "Auch wenn es in den letzten drei Spielen für uns nur um die Goldene Ananas geht, wir sind es dem Fairnessgedanken und auch unseren Zuschauern
gegenüber schuldig, dass wir bis zum Schluss unsere Leistung abrufen." Kunert mahnte seine Mannschaft auch im Hinblick auf die Aussage seines Co-Trainers, dass "der letzte Eindruck der Bleibende"
ist.
Seine Mannen wirkten allerdings von der ersten Minute an geistig nicht frisch genug. So kamen seine Spieler ein ums andere Mal entweder einen Schritt zu spät, oder garnicht erst in den Zweikampf.
Das was den FC Grimma in dieser Saison ausgemacht hatte, scheinte nicht zu gelingen. Man muss den Spielern aber zu Gute halten, dass sie eine überragende Saison gespielt haben, und der ein oder
andere Spieler gar über sich hinaus gewachsen ist. Das jetzt, nach dem bereits vier Spieltage vor Schluss festehenden Spitzenplatz und damit einhergehenden Oberliga-Aufstieg die Luft etwas raus
ist, ist aus menschlicher Hinsicht irgendwie nachvollziehbar. Nachvollziehbar ist aber auch, und dies aus Trainersicht, dass Kunert solche "Ausreden" nicht gelten lässt. Als aktiver Spieler war
er vielleicht selbst in ähnlichen Situationen, als verantwortlicher Trainer will er aber seine Schützlinge vor solchen Fehlern bewahren.
Der Topscorer Christoph Jackisch war es, der sich zunächst aus der Distanz (10.) und später nach einem Schwarz-Pass am Torschuss versuchte. (17.) Die Grimmaer Stärke blitzte dennoch einmal auf,
als nach einem Tempogegenstoß Kevin Wiegner abschloss, dass Tor aber knapp verfehlte. (19.) Kurz vor der Pause entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter für Radebeul: Mattheus hatte seiner
Einschätzung nach versucht, gegen seinen Gegenspieler nicht der Regeln entsprechend zu klären. Richtig oder falsch. Die Entscheidung stand, und Zdenek Kopas lief an, und versenkte die Kugel gegen
Pascal Birkigt im Grimmaer Tor. 14 Spiele lang wussten sie nicht wie es ist in Rückstand zu geraten, und nun geschah es ausgerechnet gegen die Mannschaft, gegen die es zuletzt passierte. Kunert
rüttelte seine Elf noch mal wach, so dass sie im zweiten Durchgang etwas besser auftraten. Wiegner ließ auf Robin Brand prallen, sein Schuss landete allerdings knapp über dem Querbalken. (51.)
Auch Jackisch versuchte sich nochmal, sein Schuss wurde durch einen Radebeuler Verteidiger geblockt, der Nachschuss von Christos Paschos ging ebenfalls drüber. (65.) Die wahrscheinlich größte
Chance hatte Brand per Kopf nach einem Freistoß von Michel Schwarz. (70.) Aber auch er vergab genauso, wie Jackisch der einen Freistoß aus guter Position in die Mauer schoss. (75.) Ausgleichende
Gerechtigkeit dachte der Schidsrichter, als er diesmal für Grimma auf den Punkt zeigte. (82.) Auch wenn Jackisch selbst gefoult wurde, in Grimma ist das ein Fall für ihn. So trat er selbst an,
und verwandelte sicher. (83.) Auch wenn Brand in der Schlussminute noch mit einem Kopfball gefährlich wurde, dass Spiel hatte an diesem Tag keinen Sieger verdient. Auch wenn damit keiner so
richtig zufrieden war, für Radebeul war dies der sichere Klassenerhalt, für Grimma das 14. Spiel in Folge ohne Niederlage.
Grimma: Birkigt-Mattheus (ab 55. Theinert)-Konzok-Tröger-Brand-Jackisch-Markus-Schwarz-Wiegner (ab 68. Streubel)-Christos Paschos (ab 84. Käseberg)-Sommer