Grimma. Mit dem 4:0-Heimerfolg gegen Neusalza-Spremberg sichert sich der FC Grimma den Meistertitel
der Landesliga bereits vier Spieltage vor dem Ende. 13 Jahre nach dem Abstieg aus der Oberliga kehren die Muldestädter damit in die fünfthöchste Spielklasse zurück. Trainer
Alexander Kunert schafft damit in seinem Premierenjahr als Männertrainer sein Meisterstück.
Im Jahr des Abstiegs aus der Oberliga 2006 war Kunert selbst noch auf dem Platz
und konnte zusammen mit seinem jetzigen Kapitän Jan Evers und Stefan Tröger damals das Unheil nicht verhindern. 13 Jahre später schließt er mit dem Meistertitel der Landesliga den
Kreis, und kehrt zurück in die Oberliga.
Im letzten Sommer vollzog der FC Grimma einen sportlichen Umbruch und trennte
sich von dem langjährigen Trainerteam Daniel Wohllebe und Ingmar Nehring, um ein Zeichen nach draußen zu setzen. Sie installierten mit Alexander Kunert einen Neuling im Geschäft
und gingen damit ein nicht unerhebliches Risiko ein. Kunert holte sich den ehemaligen Spieler Rico Engler ins Trainerboot und baute mit Spielern aus der Vorsaison und jungen
Wilden ein Meisterteam. Entgegen allen Kritikern ging er seinen Weg. Er formte aus vielen Individualisten ein Team, wo jeder für jeden kämpft. Er baute den Grundstein für den
Oberliga-Aufstieg. Alles war angerichtet am Sonntag im Stadion der Freundschaft. Grimma fehlte nur ein Sieg aus den letzten fünf Spielen, um alles klarzumachen.
Sie verwandelten den ersten der fünf Matchbälle. Neusalza kam aber wie erwartet
nicht zum Gratulieren und verlangte den Kunert-Schützlingen alles ab. Sie liefen die Muldestädter früh an, um in Pressing Situationen zu kommen und den Grimmaer Spielaufbau im
Keim zu ersticken. In der ersten Halbzeit kam es zu kaum nennenswerten Tormöglichkeiten. Als Kevin Wiegner über rechts durch war, konnte er nur durch ein Foul gestoppt werden
(10.). Eine Kurzbach-Flanke auf den langen Pfosten köpfte Ruppelt knapp vorbei (12.). Eine Schrecksekunde gab es nach einer halben Stunde als Toni Ziffert mit seinem Gegenspieler
mit dem Kopf zusammen stieß. Der Grimmaer Innenverteidiger musste verletzungsbedingt vom Platz (27.). Neusalza zeigte sich auch mal gefährlich vor dem Tor, als Riedel eine
Bouška-Flanke volley nahm und der Ball knapp drüber zischte (36.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff legte sich Michel Schwarz den Ball zum Freistoß zurecht. Sein gefühlvoll getretener
Ball fiel im Zentrum herunter, wo Ruppelt mit dem Kopf verlängerte und am langen Pfosten Maximilian Sommer einköpfte (44.). Die Grimmaer Pausenführung war perfekt.
Im zweiten Spielabschnitt wollten die Muldestädter den Deckel drauf machen.
Immer wieder versuchten sie gefährlich ins letzte Drittel zu kommen, was die gut gestaffelte Neusalza-Abwehr aber meist zu unterbinden wusste. Bis zur 70. Spielminute dauerte es,
als Kevin Wiegner seine Mannschaft erlöste. Er erkämpfte sich das Spielgerät beim Spielaufbau der Gäste, nahm zwei Verteidiger aus, schlug einen Haken und verwandelte zum 2:0. Der
Bann war gebrochen, auch wenn Paul Kant mit seinem Schuss versuchte, dem Spiel noch einmal Spannung zu verleihen (72.). Max Theinert erzielte nur zwei Minuten später das
vorentscheidende 3:0 (74.). Als Jackisch dann kurz vor dem Ende den Schlusspunkt setzte, brachen alle Dämme (88.). Der Schlusspfiff von Richard Hempel ging im Grimmaer Jubelmeer
unter. Mannschaft und Fans feierte bis tief in die Nacht den Landesmeistertitel.
Trotz allem Jubel sind die Gedanken der Mannschaft bei Toni Ziffert, der auf Grund einer Kopfverletzung ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.
Matthias Wohllebe
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