Am 22. Spieltag der Landesliga Sachsen kam es im Grimmaer Stadion der Freundschaft zum Aufeinandertreffen des Gastgebenden FC Grimma und dem FV Eintracht Niesky. Die Muldestädter gestalteten auch
dieses Spiel erfolgreich, und schlugen die Oberlausitzer mit 1:0. Damit feiert die Kunert-Elf den siebten Sieg in Folge und steht weiter unangefochten, mit neun Punkten Vorsprung auf Platz 1 der
Tabelle. Sieben Siege am Stück, acht Spiele in Folge Ungeschlagen. Was sich ergebnistechnisch nicht besser ausdrücken kann, lässt Alexander Kunert aber mit einigen Bauchschmerzen zurück. "Fußball
ist Ergebnissport, und die Ergebnisse sprechen momentan für uns! Was wir heute aber wieder an Chancen liegen lassen haben, reicht normal für drei Spiele. Irgendwann kann sich das auch mal rächen"
Kunert legt also trotz der derzeitigen Grimmaer Erfolgswelle den Finger in die Wunde, und analysiert die Situation knallhart. Er sah eine Grimmaer Mannschaft die an diesem Tag äußerst fokussiert
zu Werke ging, und den spielstarken Gästen einiges entgegen brachte. Robert Koch war es, der für seine Eintrachtler die erste Chance hatte. Aus 17 bis 18m Torentfernung legte er sich den Ball in
aussichtsreicher Position zum Freistoß zurecht. Der gut getretene Ball landete allerdings in der durch Jan Evers perfekt gestellten Grimmaer Mauer. (5.) Auf der anderen Seite war es dann
ebenfalls ein Freistoß, durch Christoph Jackisch getreten, der die erste Grimmaer Möglichkeit brachte. Aber auch Jackisch verfehlte wie zuvor Koch das Ziel aus 25m knapp. (9.) Die Muldestädter
hatten in der Anfangsphase die Gäste im Griff, und spielten aus der gut organisierten Abwehrreihe. So gut sie defensiv arbeiteten, in der Offensive gab es in dieser Phase einiges zu kritisieren.
Durch teilweise haarsträubende Fehlabspiele kamen die Kunert-Mannen nicht in die gefährliche Zone der Gäste. So vergingen die ersten 20 Minuten der Partie ohne größere Chancen. Mit einem Spielzug
nach Maß dann die Grimmaer Führung durch Jackisch. (22.) Grimma spielte den Ball in der eigenen Hälfte durch die Abwehrreihe über mehrere Stationen. Im entscheidenden Moment wurde Max Theinert im
Mittelfeld angespielt, als er von den sich verschiebenden Gästeverteidigern frei stand. Mit einem "tödlichen Pass" durch die Schnittstelle der Abwehr fand er den einlaufenden Jackisch der zum 1:0
einschießen konnte. Der Jubel im Grimmaer Lager war groß, da der Führungstreffer zu dem Zeitpunkt überraschend, aber nicht unverdient war. Nur eine Minute nach der Führung hätte es fast zum
Doppelschlag kommen können: Jackisch passte in den Lauf von Kevin Wiegner, dessen Schuss aber knapp über den Querbalken ging. (23.) Grimma war jetzt besser im Spiel und erarbeitete sich mehr und
mehr gute Tormöglichkeiten. Erneut ein sehenswerter Spielzug über Max Theinert und Christos Paschos mündete in eine Einschussmöglichkeit für Kevin Wiegner, der aber freistehend vor Patrick
Reichel im Nieskyer Gehäuse vergab. (30.) In der letzten Spielminute vor dem Halbzeitgong dann noch die große Möglichkeit für die Gäste zum Ausgleich: Elfmeter! Nach einem Fehlpass im Spielaufbau
marschierte Marc Höher allein auf Evers zu, und Robin Brand musste in höchster Not den Zweikampf spielen. Er traf zwar den Ball, der Schiedsrichter wertete aber zurecht das Einsteigen von hinten
als Elfmeterwürdig. Zum Strafstoß trat der Bundesligaerfahrene Robert Koch an. Trotz seiner Profierfahrung scheiterte er mit seinem Schuss am glänzend haltenden Evers. Der "Lange" wie er unter
seinen Mitspielern genannt wird, tauchte in die von Koch gewählte rechte Ecke und lenkte so den Ball an den Pfosten, von wo aus er dann durch die Verteidiger aus der Gefahrenzone befördert werden
konnte. Evers hielt somit die knappe 1:0 Pausenführung fest. Dreh- und Angelpunkt an diesem Tag war erneut der seit Wochen in bestechender Form spielende Robin Brand, der von Kunert erneut als
"Staubsauger" vor der Abwehr eingesetzt wurde.
Das schellende Donnerwetter was es in den letzten Wochen in der Grimmaer Kabine gegeben haben muss, konnte an diesem Tag sicher ausbleiben, da die Mannschaft sich wesentlich besser
präsentierte.
Nach der Halbzeitpause zeigte Wiegner mit seinem Schuss ans Außennetz gleich zu Beginn, wo die Reise an diesem Tag hingehen sollte - in Richtung des Nieskyer Tores. (47.) Die Gäste hatten dann
aber eine Druckphase wo sie zu einigen Einschusschancen kamen. Aber auch die Muldestädter zeigten sich immer wieder gefährlich vor dem Gästetor. So trugen beide Mannschaften dazu bei, dass es in
der zweiten Hälfte ein rassigen Landesligaspiel wurde. Der Grimmaer Goalgetter Christoph Jackisch vergab zwei gute Einschussmöglichkeiten aus der Distanz. (59. und 65.) In der letzten viertel
Stunde erhöhten die Gäste wieder die Schlagzahl und Grimma kam zu guten Kontern. Einen davon schloss Christos Paschos mit einem guten Schuss ab, der in handspielverdächtiger Situation geklärt
werden konnte. Der Schiri hat aber mit seinem ausbleibenden Elfmeterpfiff vermutlich alles richtig gemacht. (82.) Niesky drückte Grimma in den letzten Minuten tief hinten rein, so dass das Spiel
etwas zur Abwehrschlacht verkommte. Doch mit Mann und Maus konnten die Muldestädter alle Versuche der Oberlausitzer verteidigen, und so den knappen 1:0 Heimerfolg sichern. Damit gelang den
"Minimalisten" aus Grimma der dritte 1:0 Sieg in den letzten 4 Spielen. Was dem Heimteam damit erneut drei Punkte bescherte, ließ den Verantwortlichen ein neuerliches graues Haar wachsen.
Grimma: Evers-Tröger-Brand-Jackisch-Markus (ab 46. Konzok)-Theinert (ab 65, Streubel)-Kurzbach-Wiegner (ab 83. Ruppelt)-Ziffert-Christos Paschos-Sommer
Text: Matthias Wohllebe; Bilder: Karsten Hannover