Nach den Auftaktsiegen in Markranstädt und gegen Riesa konnten die Muldestädter auch aus Pirna mit der vollen Punkteausbeute zurück kehren. So deutlich wie die beiden Auftaktsiege auch waren, so knapp ging es für Grimma am Samstag in Pirna zu. Die von den Trainern Frank Paulus und Enrico Mühle trainierten Copitzer verlangten den Gästen alles ab, am Ende stand ein wichtiger Arbeitssieg für den Spitzenreiter zu Buche.
Kunert und Engler hatten erneut die schwere Aufgabe den ein oder anderen Spieler für den 18er-Kader streichen zu müssen. Auch wenn dies immer schwer fällt wenn man einsatzfähige und -willige Spieler streichen muss, dass ist genau diese Konkurrenzsituation die Kunert mit den Winter-Neuzugängen Ruppelt und Sommer erreichen wollte. Kein Spieler im insgesamt 23 Spieler umfassenden Grimmaer Kader kann sich seiner Position sicher sein. Kunert aktiviert damit den "inneren Schweinehund", sodass jeder einzelne in jeder Einheit alles abrufen muss.
Im Willy-Tröger-Stadion agierten die Muldestädter von Beginn an hochkonzentriert und willig, den von Kunert vorgegebenen Matchplan umsetzen zu wollen. Erstmals tauchten die Gäste gefährlich vor dem von Philipp Nufer gehüteten Kasten auf, als Kevin Wiegner im Fallen einen Jackisch Pass verwerten wollte. (13.) Streubels Flanke auf Wiegner verfehlte das Tor ebenfalls nur um Haaresbreite. (17.) Als dann kurze Zeit später Jackisch mustergültig auf Streubel flankte zog dieser direkt ab, und haute den Ball zur verdienten Grimmaer Führung in die Maschen. (23.) Mit der Führung im Rücken spielten sich die Muldestädter nun mehr und mehr gefährlich ins letzte Drittel von Pirna. Winter-Neuzugang Kevin Ruppelt versuchte mit seinem Schuss die Führung weiter nach oben zu schrauben, aber Philipp Nufer hatte etwas dagegen, und klärte den Ball zur Ecke. (28.) Die vielleicht größte Chance zum 2:0 vergab Christoph Jackisch als er allein auf Nufer zumarschierte, und den Ball nicht im Tor unter bekam. (33.) Jackisch versuchte den herauskommenden Hüter zu umspielen, um dann einzuschießen. Der Versuch endete jedoch auf der Brust von Nufer. Nach dem Spiel sagte Jackisch selbst, dass der Weg von der Mittellinie zu weit gewesen wäre, da einem in dieser Zeit zu viele Gedanken durch den Kopf schwirren. Die mitgereisten Grimmaer Fans entgegneten: "Jackisch kann eben nur die schweren Dinger". Die Wahrheit liegt wahrscheinlich wie so oft in der Mitte beider Aussagen. Das Jackisch trotzdem unheimlich wertvoll für Grimma ist, bewies er wieder einmal später im Spiel. Die größte Pirnaer Chance zum Ausgleich noch in der ersten Hälfte vergab Eric Prentki bei seinem Schuss aus 17m. (42.)
Kunert appelierte in der Halbzeitpause nochmal an seine Mannen, jetzt nicht den Schlendrian rein zu bekommen, und genauso konzentriert weiter zu spielen, wie im ersten Spielabschnitt. Zu oft war in den letzten Spielen zu sehen, dass Grimma vermehrt Schwierigkeiten zum Anfang der zweiten Hälfte Probleme hat. Genau in dieser Phase gelang den Pirnaern der zu diesem Zeitpunkt verdiente Ausgleich. (51.) Nach einer Ecke von Florian Kärger gab es Zuordnungsprobleme in der Grimmaer Verteidigung und Tim Baumann konnte unbedrängt einschießen. Die Gäste fühlen sich nun kalt erwischt. Noch bevor der Gedanke in den Köpfen der Spieler entstehen konnte, dass das Spiel jetzt kippen könnte, fasste sich der Grimmaer Toptorjäger Christoph Jackisch ein Herz. (53.) Auf halbrechter Position angespielt zog er nach innen, und haute den Ball mit seiner linken Klebe unhaltbar für Nufer in Richtung des Dreiangel. Der Jubel auf der Gästebank war groß. Als dann der Ball abermals im Pirnaer Netz zappelte, gab es kein halten mehr. Jackisch hatte einen Freistoß so scharf aufs Tor gebracht, dass der leicht abgefälschte Ball abermals unhaltbar einschlug. Jackisch machte mit seinen beiden Treffern sein 17 und 18 Landesliga Tor in dieser Saison - das ist sein persönlicher Spitzenwert seit er in Grimma die Töppen schnürt.
Ganze fünf Minuten währte der doch etwas beruhigende Vorsprung von zwei Treffern bevor Kärger dem Grimmaer Plan einen Strich durch die Rechnung machte. Der Kährer-Schuss aus dem Rückraum wurde von einem eigenen Spieler abgefälscht, und während Evers schon auf dem Weg in die rechte Ecke war, schlug der Ball links unten ein. (65.) Nun waren die Gäste mehr und mehr damit beschäftigt, die Paulus-Sch+tzlinge so weit wie möglich vom eigenen tor fernzuhalten. Auch wenn Wiegner noch die Riesenchance zum 4:2 auf den Fuß hatte, nach vorn ging in der Folge relativ wenig. (78.) Nennenswerte Chancen gab es aber auch für Pirna nicht, so dass die Muldestädter die eigene Führung über die Zeit bringen konnten. Mit dem Attribut "Arbeitssieg" beschrieb Kunert nach dem Spiel das Geschehene wahrscheinlich treffend. Dieser war auch notwendig, da die Kunert-Schützlinge in Pirna tatsächlich auf den erwartet schweren Gegner trafen. Alles in Allem stehen nun nach 3 Rückrundenbegegnungen 3 Siege zu Buche. Grimma grüßt weiter von der Tabellenspitze und konnte auf Grund des Kamenzer "Patzer" den Vorsprung auf 6 Punkte ausbauen. Nächte Woche empfangen die Kunert-Schützlinge die SG Taucha.
Grimma: Evers-Ruppelt (ab 69. Markus)-Tröger-Brand-Jackisch-Schwarz (ab 69. Christos Paschos)-Kurzbach-Wiegner (ab 87. Jalloh)-Ziffert-Streubel-Sommer