Zum vorletzten Testspiel in Vorbereitung auf die Rückrunde der Landesliga Sachsen gastierte der FC Grimma am vergangenen Samstag bei Meuselwitz II auf dem Kunstrasen in der Bluechip-Arena. Damit ist die Schlussphase der Vorbereitung bereits eingeläutet, und der Kampf um die Stammplätze für den Rückrundenstart im vollen Gange. Bevor es am Freitag zum letzten Testkick nach Sandersdorf zu einem Oberligisten geht, wollte Kunert nochmal gegen einen Landesligisten auf ähnlichen sportlichen Niveau testen. Bei der 2:3 Niederlage gegen die Zipsendorfen zeigten die Muldestädter zwei Halbzeiten, wie sie unterschiedlicher kaum sein können.
Grimma begann wie die Feuerwehr beim Löschangriff: bereits nach rund 60 Sekunden drückte Jackisch aus dem Rückraum ab, verzog seinen Schuss aber so, dass er das er das Gehäuse verfehlte. Die Muldestädter spielten phasenweise richtig guten Fußball, so dass Kunert und Engler auf der Trainerbank kaum Kritikpunkte sahen. Als Meuselwitz mit einem langen Ball von Watahiki auf Zobelt erstmals gefährlich vor das Grimmaer Tor kam, war Evers auf der Hut und entschärfte den Zobelt-Schuss. (19.) Auf der Gegenseite fast der Führungstreffer für die Kunert-Elf: Kurzbach zog einen Freistoß aus dem Halbfeld gefährlich ich den gegnerischen Strafraum, Brand verfehlte um Haaresbreite mit dem Kopf (20.).
Als Jackisch sich einen Eckball zurecht legte, und diesen auf den Kopf von Brand flankte, war Maurice Geenen im Meuselwitzer Kasten erstmals geschlagen. (22.) Die Grimmaer Führung war auf Grund der Spielanlagen hoch verdient. Nur zwei Minuten später lief Wiegner einen Zipsendorfer Verteidiger beim Spielaufbau so gut an, dass er ihm den Ball stibitzen konnte. Die darauf folgende Eingabe verwertete der Winter Neuzugang Kevin Ruppelt zum 2:0 für die Gäste. (24.) Nach einem Ballverlust im Aufbauspiel drang Lucas Bartsch in den Strafraum ein, um den Anschluss zu markieren, doch der mitgelaufene Kurzbach und Evers klärten den Einschussversuch gemeinschaftlich zur Ecke. (27.) Dennoch hatten die Gäste mit der 2:0 Führung im Rücken das Spiel weitestgehend im Griff. Einen schönen Spielzug zeigte die Kwiatowski-Elf als Gentzsch auf Bartsch durchsteckte, und dieser auf Wegner flankte. Sein Schussversuch landete aber über dem Gehäuse. (36.) Wiegner wollte noch vor der Halbzeit das 3:0 für Grimma machen, Geenen hatte aber was dagegen und klärte zur Ecke. (41.) Stattdessen vollendete auf gegnerischer Seite Andreopoulos nach einer Pink-Pong-Einlage im Grimmaer Strafraum und finaler Ablage von Wegner, zum Anschluss noch vor der Pause. (42.) Das Verteidigungsverhalten der Muldestädter hatte in dieser Szene wenig Landesliga-Klasse. So ging es mit einer knappen Führung in die Pause. Da im Anschluss noch die Regionalliga-Mannschaften von Meuselwitz und Lok Leipzig testen wollten, fiel die Pause etwas kürzer aus. Im zweiten Spielabschnitt wechselte Kunert zunächst drei frische Leute ein, um nach knapp 60 Minuten weitere 4 neue Spieler zu bringen. Dem Spielgeschehen tat dies aber nicht gut, Grimma konnte nichtmal ansatzweise an die guten ersten 45 Minuten anschließen. Der eingewechselte Manuel Starke setzte den ersten Schussversuch kurz nach der Pause über das Tor. (47.) Im Gegenzug zeigte Grimma den wahrscheinlich besten Spielzug der 2. Hälfte als Streubel mit einem Pass Ruppelt in Richtung Grundlinie schickte, dessen maßgenaue Flanke auf Wiegners Kopf landete, und Geelen gut parieren musste. (48.)
Als ein Grimmaer Verteidiger mit seinem Kopf den Ball zentral an die Strafraumkante klärte, zog Andropoulos mit einem Drob-Kick trocken ab, und brachte damit das Gäste-Gehäuse zum erschüttern - er traf "nur" den Querbalken. (61.) Als der herauslaufende Evers durch einen Lupfer bereits geschlagen war, klärte Konzok rund 6m vor der Torlinie. (68.) Grimma war in dieser Phase völlig von der Rolle und konnte nicht ansatzweise an die gute erste Hälfte anknüpfen. Als dann Andreopoulos 5 Grimmaer wie Fahnenstangen stehen ließ, und Evers zum 2:2 überwand, war dieser Ausgleich bereits längst überfällig. (82.) Der eingewechselte Pitschel schoss kurze Zeit später noch den Meuselwitzer Führungstreffer, was auf Grund der fast desolaten 2. Grimmaer Halbzeit definitiv verdient war.
Grimma: Evers-Käseberg-Ruppelt-Tröger-Brand-Jackisch-Kurzbach-Wiegner-Radig-Ziffert-Sommer (ab. 46. Mattheus-Konzok-Streubel; ab 60. Jalloh-Georgios Paschos-Christos Paschos)
Text: M.Wohllebe / Fotos: K. Hannover