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Herren überwinden Pokalhürde

(C) Karsten Hannover
(C) Karsten Hannover

 Der FC Grimma hat seine vermeintliche Pflichtaufgabe in der dritten Runde des sächsichen Landespokal gemeistert, und gegen Dresden-Striesen das Weiterkommen gesichert. Wenn man das knappe Ergebnis von 1:0 liest könnte man, an die alte Redewendung anknüpfend sagen: Ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss. Das Spiel jedoch lief aus Sicht der Favoriten tatsächlich alles andere als "nach Plan". Kunert hatte seine Mannen richtig eingestellt, und auf die Eigenheiten im Pokal, sowie die dafür nötigen Tugenden aufmerksam gemacht. Wenn man jedoch die erste Halbzeit gesehen hat könnte man meinen, dass einige seiner Spieler entweder nicht zugehört haben, oder Hemmungen hatten, den eigenen Körper zu fordern. Dresden hingegen wusste schon zu Beginn worauf es an diesem Tag ankommen würde: Fighten, kratzen und beißen. (im positiven Sinne)

 

So gab es mehr oder weniger ein Spiel zwischen den Strafräumen, wo auf beiden Seiten größtenteils nur Standarts für etwas Torgefahr sorgen sollte. Auf Seiten der Striesener rauschte ein Marco Grahl-Freistoß knapp drüber (10.) und ein David Böhme-Schuss verfehlte links das Tor.(39.) Das war auch gleichzeitig die größte Chance für die von Thomas Benedix trainierten Dresdner. Im Zentrum hatte Moussa Diaby einen entscheidenten Zweikampf verloren, und plötzlich ging es schnell über die rechte Seite. Als dann Giorgio Gattano auch noch die Flanke perfekt in den Rücken der Abwehr brachte, musste David Böhme nur noch den Fuß hinhalten. Da er das -zum Glück aus Grimmaer Sicht- nicht richtig machte, ging der Ball links am Tor vorbei. Auf Grimmaer Seite waren es Tim Mattheus nach einer Jackisch-Ecke (40.) und Felix Käseberg nach einem Eckball durch Andreas Streubel (41.), die mit ihren Kopfbällen das Tor knapp verfehleten.

In der Halbzeitpause soll es in der Gästekabine etwas lauter geworden sein.

 

Alexander Kunert versuchte seine Männer nochmal Wachzurütteln und auch personell sollten neue Impulse gesetzt werden. Zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz für den FC Grimma kam mit seiner Einwechslung Christos Paschos, der zwar in der Trainingswoche angeschlagen trainiert hatte, aber zum Abschlusstraining Einsatzbereitschaft für Samstag meldete. Mit der ersten echten Aktion in der zweiten Halbzeit dann direkt, die schon längst erhoffte Gästeführung durch Kevin Wiegner.(46.) Nachdem Robin Brand zwei Gegenspieler stehen ließ passte er centimetergenau ins Zentrum auf Wiegner, der direkt abzog - 1:0. Jetzt schien das Spiel in Richtung der Gäste zu kippen, bis Christoph Jackisch zweimal in den Mittelpunkt des Geschehen rücken sollte.

 

Positiv war es noch als Christian Kunath im Dresdner Tor einen Distanzschuss von ihm aus den Winkel kratzen musste, und so die mögliche Entscheidung verhinderte. (50.) Negativ wurde es, als er nach Tätlichkeit vom Platz musste (62.) Seiner Mannschaft hat er damit einen Bärendienst erwiesen, da die Benedix-Männer in Überzahl neue Hoffnung schöpften. Die beste Möglichkeit zum Ausgleich vergab der eingwechselte Oliver Hegewald nach Flanke von Hagen Herzog. (65.) Grimma stand nun tief in der eigenen Hälfte und musste wie im Powerplay mit Mann und Maus verteidigen. So brachte Kunert wie schon in der Runde zuvor seinen Co-Trainer aufs Feld, um der Abwehr noch mehr Stabilität zu verleihen. (71.) Die Angriffe der Dresdner konnten abgewehrt werden, lediglich Niklas Rülker versuchte es vergeblich aus der Distanz. (76) Der Schlusspfiff war für Grimma die Erlösung.

 

Mit diesem Erfolg im Pokal sind die Muldestädter wettbewerbsübergreifend seit insgesamt 5 Spielen ohne Gegentor. Wie lange ihnen die Tormaschine Jackisch fehlen wird, muss das Sportgericht in seinem Urteil entscheiden.

 

Aufstellung: Evers-Mattheus(ab 46. Christos Paschos)-Käseberg(ab 71. Engler)-Diaby-Tröger-Brand-Jackisch-Kurzbach-Wiegner(ab 82. Koch)-Ziffert-Streubel

 

Text: M. Wohllebe / Fotos: K. Hannover