Zum Ende der ersten englischen Woche in dieser Landesliga-Saison ging es für die Grimmaer auf die weiteste Auswärtsreise zum FV Eintracht Niesky. Die lange Anreise incl. Stau konnte die Kunert-Jungs genauso wenig aus der Fassung bringen, wie der Versuch Grimma mit der kurzfristigen Verlegung des Spielortes von Naturrasen auf Kunstrasen in die Suppe zu spucken. Die Mannschaft nahm die Sache an, und zeigte einen kaum gefährdeten 3:0 Auswärtserfolg bei den Oberlausitzern. Somit kann man erfolgreich auf diese englische Woche zurück blicken. Was mit einem 3:0 Heimsieg gegen Lößnitz begann, mit dem 3:0 Auswärtssieg in Mittweida fortgeführt, und mit dem 3:0 in Niesky vollendet wurde, kann man getrost als sehr erfolgreich betrachten. Zusammen mit dem Auftritt in Taucha ist man jetzt sogar insgesamt vier Spiele ohne Gegentor. "Ich bin mit dieser englischen Woche mehr als zufrieden."[...] "Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, wir holen 3 Siege mit 9:0 Toren hätte ich das sofort unterschrieben" so Kunert.
Auf dem Nieskyer sehr kurzen Kunstrasen begannen die Grimmaer zielstrebig und konzentriert. Nach 11 Minuten musste Kunert das erste mal wechseln, weil sich Vincent Markus verletzte. Mit der Einwechslung von Käseberg stand die wahrscheinlich jüngste Verteidigungsungskette in einem Landesliga Punktspiel auf dem Spielfeld. Mit Tim Mattheus, Toni Ziffert, Jonas Konzok, und eben Felix Käseberg sank das Durchschnittsalter der Abwehrreihe auf jugendliche 19,5 Jahre. Das Spiel schien gleich zu Beginn in die richtige Bahn zu gleiten, als Kevin Wiegner Christoph Jackisch anspielte, und er schnörkellos aufs Tor schoss - 1:0 für die Gäste.(7.) Die Führung tat den Grimmaern gut, da sie damit dem Abwehrverbund ein wenig mehr Sicherheit gaben. Ein Distanzschuss aus rund 25m brachte dann gar die Gewissheit des 2:0 durch Max Theinert. (32.) Im Mittelfeld kurz angespielt, einen Gegenspieler mit Körpertäuschung ins leere geschickt, und ein satter Schuss, dass sind die Zutaten für die beruhigende Führung nach etwas mehr als einer halben Stunde.
An Effektivität mangelte es zu diesem Zeitpunkt nicht, da den zwei Toren keine wirklich vergebenen Großchancen gegenüber standen. Niesky spielte gut mit, haderte allerdings wegen den ausgelassenen Chancen. Entweder war es Jan Evers im Grimmaer Gehäuße, oder eigenes Unvermögen in den entscheidenten Situationen. So war es zum Beispiel der Spielertrainer Jiri Sisler der rechts vorbei schob (40.), und David Preuß der nach Freistoß seinen Kopfball gegen den Pfosten setzte. (43.) Den Halbzeitstand von 2:0 musste man auf Seiten der Gäste wegen der Spielanteile in der ersten Hälfte als glücklich bezeichnen. Man war sich im Trainerteam einig, dass mit einem 3:0 früh der Deckel zugemacht werden sollte. Kevin Wiegner war es dann vorbehalten, nach Vorlage von Max Theinert diese aus Gästesicht erwünschte "Vorentscheidung" zu erzielen. (51.) Grimma war nun auf der Siegesstraße und Niesky erkannte an, dass an diesem Tag für sie nicht viel zu holen ist. Jackisch vergab nach einem Konter und dem Wiegner Zuspiel (75.) genauso die Chance das Ergebnis noch höher ausfallen zu lassen, wie Robin Brand vom Elfmeterpunkt. (81.) Zugute halten muss man Brand, dass der Druck auf den Spieler sehr groß wurde, da nach der zuvor verhängten roten Karte gegen Patrick Reichel die Auswechslung des Hüters einige Minuten dauerte. Der Hüter der Oberlausitzer hatte zuvor auf der Torlinie den einschussbereiten Niklas Koch so am Torschuss gehindert, dass er fast gegen den rechten Pfosten fiel. Die Elfmeterentscheidung war richtig, die Rote Karte sehr hart, aber regelkonform.
Sei es drum: Grimma gewann das Spiel ungefährdet, und kann vorerst weiter von der Tabellenspitze grüßen.
Grimma: Evers-Mattheus-Konzok(ab 68. Koch)-Diaby-Brand-Jackisch-Markus(ab 11. Käseberg)-Theinert(ab 57. Schwarz)-Kurzbach-Wiegner-Ziffert
Bericht: M. Wohllebe / Fotos: K. Hannover